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Meine Reise in die Welt der Astrofotografie: Erste Schritte mit einer Sony RX100 IV (08/2020)

Zuletzt aktualisiert am 27.01.2023 von Hendrik


In diesem Beitrag möchte ich eines meiner allerersten Astrofotos vorstellen. Wann und wie es entstand und wie ich es entwickelt habe, erfährst Du hier.

Milchstraße im August 2020 - Aufgenommen mit Sony RX100IV, 24mm, 25sec, f/1.8, ISO 1600
Milchstraße im August 2020 – Aufgenommen mit Sony RX100IV, 24mm, 25sec, f/1.8, ISO 1600

Beim Durchforsten meiner bisherigen Astroaufnahmen bin ich unlängst auf die allerersten Astrofotos gestoßen, die ich in einer milden Sommernacht im August 2020 mit meiner kleinen Sony RX100 IV aufnahm.

Mit viel Glück und wenig Verstand war ich damals zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Das ganze Thema Astrofotografie war absolutes Neuland für mich. Ich wusste weder, wo die Milchstraße am Himmel zu finden war, noch welche Rolle der Mond und seine Lichtverschmutzung dabei spielen.

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Bewaffnet mit meiner kleinen Sony RX 100 IV und einem riesigen Stativ machte ich meine ersten Gehversuche und war schon damals fasziniert von der Materie.

Die Kameraeinstellungen für die RX100 hatte ich mir zu diesem Zeitpunkt bereits angelesen, u.a. durch die sehr hilfreichen Hinweise und Tipps auf der Seite lonelyspeck.com.

So legte ich voller Euphorie los und machte meine ersten Aufnahmen der Milchstraße mit 24mm Brennweite (KB-Äquivalent), Blende f/1.8 (Offenblende), ISO 1600 und 25sec Belichtungszeit.

Der Suchscheinwerfer am Bildrand ist übrigens kein Fake, sondern echt und gibt dem Bild das gewisse Extra. 😎

Tipps:

Zwar würde ich heute nicht mehr mit Offenblende fotografieren und eine zu lange Belichtungszeit wählen (siehe NPF-Rechner zur Berechnung der idealen Belichtungszeit), jedoch waren die Settings für die RX100 mit ihrem kleinen 1″-Sensor genau richtig.

Höhere ISO-Werte und eine kleinere Blende hätten wegen dessen Rauschverhalten zu suboptimalen Ergebnissen geführt.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "ISO":

Interessanter als die Kameraeinstellungen finde ich die nachfolgenden drei vier Aufnahmen, die ich alle mit einigem zeitlichen Abstand zueinander in darktable entwickelte.

Daran ist ganz gut die „Evolution“ meines Workflows zur Entwicklung von Astrofotos zu sehen:

Aufnahme #1: Falscher Weißabgleich

Erster Entwicklungsversuch mit darktable: Falscher Weißabgleich
Erster Entwicklungsversuch mit darktable: Falscher Weißabgleich

Aller Anfang ist schwer.

Das Bild entwickelte ich direkt im August 2020. Damals hatte ich weder einen guten Überblick über die darktable-Module, noch wusste ich, welche dieser Module ich überhaupt zur Entwicklung von Astrofotos einsetzen sollte.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "darktable":

Ganz offensichtlich ist der Weißabgleich meines ersten Versuchs falsch eingestellt. Der unnatürlich blaue Himmel ist ein typischer Anfängerfehler, den nicht nur ich machte. Keine Ahnung, wieso man gerade zu Beginn einen blauen Himmel für richtig hält. 😉

Neben dem unnatürlichen Himmel fällt auf, dass im Vordergrund annähernd keine Details zu erkennen sind, das Foto übersättigt ist und einige Sterne wegen ihres viel zu harten Kontrasts unnatürlich wirken.

Aufnahme #2: Zu starker Kontrast, verwaschene Details

Zweiter Entwicklungsversuch mit darktable: Zu hoher Kontrast der Milchstraße bzw. falsche Bedienung des Moduls "Kontrast Equalizer"
Zweiter Entwicklungsversuch mit darktable: Zu hoher Kontrast der Milchstraße bzw. falsche Bedienung des Moduls „Kontrast Equalizer“

Neuer Versuch.

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Nachdem bei der vorherigen Aufnahme vor allem der Weißabgleich nicht gestimmt hat, habe ich es bei diesem Foto mit dem Kontrast der Milchstraße übertrieben.

Im krassen Gegensatz dazu sind sowohl Sternenhimmel als auch Vordergrund kontrastarm und verwaschen. Schärfe sucht man leider vergebens.

Ich führe das vor allem auf die falsche Bedienung des darktable-Moduls „Kontrast Equalizer“ zurück.

Im Nachhinein betrachtet gefällt mir diese Variante sogar noch weniger, als die zuerst vorgestellte mit dem falschen Weißabgleich. 😉

Aufnahme #3: Aktueller Workflow

Finaler und erfolgreicher Entwicklungsversuch entsprechend meines jüngsten Tutorials mit darktable und GIMP
Finaler und erfolgreicher Entwicklungsversuch entsprechend meines jüngsten Tutorials mit darktable und GIMP

Ende gut, alles gut.

Diese Aufnahme habe ich mit meinem neuesten Workflow bzw. Tutorial Astrofoto: Milchstraße fotografieren & entwickeln mit darktable, GIMP & Sequator entwickelt:

Einzige Abweichung zum oben genannten Tutorial: Ich habe nicht mit Stacking gearbeitet, da es sich beim vorliegenden Bildmaterial um eine Einzelaufnahme handelt. Schritt 2/4 entfiel somit.

Obwohl es sich hier um eine Einzelaufnahme mit höherem Bildrauschen handelt, gefällt mir das Resultat außerordentlich gut.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Bildrauschen":

Zwar ist Bild recht „körnig“ und bei Vergrößerung auch störend, doch zur Betrachtung auf meinem Blog bzw. zur Veröffentlichung im Web ist die Bildqualität durchaus ausreichend. Auf Leinwand würde ich es jedoch nicht gerade drucken wollen.

Aufnahme #4: Eine(r) geht noch…

Noch "finalerer" Entwicklungsschritt mit weniger Bildrauschen, verbesserten Kontrasten und einem Hauch Blau im Sternenhimmel
Noch „finalerer“ Entwicklungsschritt mit weniger Bildrauschen, verbesserten Kontrasten und einem Hauch Blau im Sternenhimmel

Das vorherige Bild #3 ist schon ganz nett anzuschauen. Was mich aber noch störte, war die zuvor erwähnte „Körnigkeit“, also das Bildrauschen.

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Zudem wollte ich die Konturen der Milchstraße noch etwas stärker herausarbeiten.

Da mich außerdem der Suchscheinwerfer mit seinem blauen Licht faszinierte, wollte ich doch noch einen Hauch mehr Blau in den Sternenhimmel einbringen, um dessen Farbe zu betonen.

Das Bildrauschen konnte ich in darktable ziemlich effektiv mit dem Modul „Entrauschen (Profil)“ und dem Wavelet-Preset entfernen. Diese Methode scheint hervorragend für den Sternenhimmel, aber auch den Vordergrund zu funktionieren. Details gingen beinahe nicht verloren.

Um die Konturen der Milchstraße zu betonen, selektierte ich in GIMP den Bereich rings um die Milchstraße und passte die Farbkurve marginal an, sodass die dunklen Bereiche dunkler und die hellen Bereiche heller dargestellt werden. – Ich erhöhte also den Dynamikumfang.

Ich verwendete die Farbkurve ebenfalls, um den Blaukanal etwas zu verstärken und so dem Sternenhimmel einen „Hauch Blau“ zu verleihen.

Natürlich ist das subjektiv, aber die Variante #4 des Bilds gefällt mir nochmal deutlich besser als #3.

Wenn man bedenkt, mit welcher Kamera das Foto entstand, dann finde ich das Ergebnis umso beeindruckender.

Hut ab vor der kleinen Sony RX100 mit ihrem leistungsstarken 1″-Sensor!


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