Bisher entwickelte ich meine Astrofotos mit den kosenlosen Tools darktable, Sequator und GIMP. Da ich jedoch irgendwann an qualitative Grenzen stieß, gab ich Photoshop noch eine zweite Chance und war von den Ergebnissen bei der Entwicklung meiner bisherigen Astrofotos der Milchstraße restlos begeistert.
Auf dieser Seite beschreibe ich den detaillierten Workflow: Angefangen bei der Vorbereitung der Fotos fürs Stacking über den Stacking-Prozess mit Sequator, die eigentliche Entwicklung mit Lightroom LrC, die Herausarbeitung der Milchstraße mit dem kostenpflichtigen Plugin StarXTerminator in Photoshop bis hin zum Entrauschen mit Topaz Photo AI für brillante Bildqualität.
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Die folgende Anleitung kann aber leider nur einen groben Anhaltspunkt zum Vorgehen bieten: Kein Astrofoto ist wie das andere. Die Entwicklung jedes einzelnen Fotos hängt von vielen Faktoren ab (Kamera, Kameraeinstellungen, Sensor, Objektiv, Lichtverschmutzung etc.) und bedarf daher etwas Fingerspitzengefühl und Experimentierfreude.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Objektiv":
Inhalt:
Quellmaterial
Als Quellmaterial setze ich grundsätzlich auf RAW-Files. Nur diese sind unkomprimiert und enthalten sämtliche Bilddaten, die für die Entwicklung der feinen Strukturen und Gasnebel der Milchstraße und des Sternenhimmels nötig wären.
Zudem nehme ich immer Serien a 16 bis 32 Einzelbilder auf, um diese später mit Sequator zu stacken und das Bildrauschen zu minimieren. – Sofern Du nur Einzelaufnahmen machen möchtest, ist das auch kein Problem. Der Schritt kann im weiteren Verlauf übersprungen werden.
Sofern Du noch auf der Suche nach den idealen Kameraeinstellungen bist, empfehle ich Dir vorab an dieser Stelle den Beitrag Astrofotografie: Optimale Kameraeinstellungen für Milchstraße & Sternenhimmel.
Einen grundlegenden Guide zur Astrofotografie findest Du auf der Seite Astrofotografie-Guide: Einstieg & Basiswissen für Planung, Fotografie sowie Entwicklung von Milchstraßenfotos.
Los geht’s nun mit dem Tutorial…
Lightroom LrC: Vorbereitung zum Stacking
Nachdem alle Bilder im Kasten sind, auf den PC übertragen und in Lightroom LrC importiert wurden, geht es im ersten Schritt an die Vorbereitung fürs Stacking:
Sofern Du nur Einzelaufnahmen entwickeln möchtest, ist dieser Schritt dennoch nicht verkehrt, da nachfolgend die Objektivverzerrung sowie chromatische Aberrationen, d.h. optische Abbildungsfehler des Objektivs, korrigiert werden.
Die Rohdaten der importierten Bilder schauen zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich unspektakulär aus, sind unterbelichtet und haben keinerlei Kontrast. Die Milchstraße ist nur schemenhaft zu erkennen (aufgenommen wurde das Bild übrigens in einer Bortle-4-Zone, d.h. es gab etwas Lichtverschmutzung):
Objektivkorrekturen
Los geht’s mit der bereits erwähnten Korrektur von Verzerrungen und optischen Abbildungsfehlern.
Nachdem Du Dich im Entwicklungsmodus von Lightroom LrC befindest, findest Du die nachfolgende Box rechterhand in der Spalte der Bildeinstellungen:
Wichtig ist hier nur, die Häkchen bei den Optionen „Chromatische Aberration entfernen“ sowie „Profilkorrekturen aktivieren“ zu setzen.
Das war’s auch schon, die Vorbereitung ist abgeschlossen.
Sofern Du nicht mit Stacking arbeiten möchtest, kannst Du nun den nächsten Schritt überspringen und direkt mit dem eigentlichen Entwicklungsprozess fortfahren.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Stacking":
Einstellungen übernehmen (optional)
Wenn Du Dich fürs Stacking entschieden hast, müssen jetzt die Objektivkorrekturen noch auf die restlichen Bilder der Aufnahmeserie übertragen werden.
Gehe hierzu in Lightroom LrC zurück in die Bibliothek und markiere die gerade angepasste Bilddatei.
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Drücke die rechte Maustaste und wähle die Option „Entwicklungseinstellungen => Einstellungen kopieren“ im Kontextmenü, um die Einstellungen zu kopieren.
Achte darauf, dass im sich öffnenden Fenster die Häkchen bei „Objektivkorrekturen“ gesetzt sind:
Nachdem die Einstellungen kopiert wurden, selektiert man die übrigen Aufnahmen der Serie und öffnet erneut durch Rechtsklick das Kontextmenü. Dort wählst Du den Menüpunkt „Entwicklungseinstellungen => Einstellungen einfügen“ aus.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Entwicklung":
Die Einstellungen wurden nun im Idealfall auf alle Fotos der Serie übertragen.
Export: DNG oder TIFF (optional)
Sofern Du Aufnahmen stacken möchtest und Du im vorangegangenen Schritt die Objektivkorrekturen erfolgreich auf alle Fotos Deiner Aufnahmeserie angewandt hast, müssen die Bilder nun aus Lightroom durch Klick auf die Schaltfläche „Exportieren“ eportiert werden.
Als Format solltest Du hier DNG oder TIFF auswählen. Ich persönlich verwende immer DNG, da ich in der Vergangenheit damit bessere Erfahrungen gemacht habe und die Resultate meiner Astrofotos besser wurden.
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Sequator: Stacking (optional)
Du hast bis hierhin durchgehalten und Dich fürs Stacking entschieden? Glückwunsch! Das war eine gute Entscheidung im Hinblick auf die Bildqualität!
Ich werde in diesem Kapitel nur kurz aufs Stacking mit Sequator eingehen, da ich hierzu bereits das umfassende Tutorial Sequator Crashkurs: Astro-Stacking lernen in 5min. auf meinem Blog veröffentlicht habe.
Die Einstellungen in Sequator sind schnell vorgenommen:
Kurze Zusammenfassung:
- Importiere die aus Lightroom LrC exportierten TIFF- oder DNG-Dateien als „Star images“
- Wähle im Menü „Composition: Align stars“ die Option „Freeze ground [/] selective“. So wird der Vordergrund vom Stacking ausgenommen und bleibt scharf.
- Im Menü „Sky region: partial“ wähle die Option „Irregular mask / Auxiliary highlight“ und markiere mit der Maus den Himmel. Mausrad hoch/runter verändert die Pinselgröße zum Ausmalen der betroffenen Region
- Aktiviere „High Dynamic Range“, um einen möglichst großen Kontrastumfang zu erhalten und später genügend Reserven bei der Bearbeitung des gestackten Vordergrunds zu haben.
- Aktiviere „Remove Dynamic Noises“ um Hotpixel im Himmel, Satelliten- oder Flugzeugspuren beim Stacking automatisch zu entfernen.
- Wähle zuletzt im Menü „Output“ die Ausgabedatei im TIFF-Format. Diese Datei wird gleich wieder nach Lightroom LrC importiert und bildet die Grundlage für den weiteren Entwicklungsprozess.
Jetzt muss man nur noch auf die Schaltfläche „Start“ drücken und der eigentliche Stacking-Prozess beginnt. Je nach Leistung des verwendeten PCs und Anzahl Aufnahmen dauert das wenige Sekunden bis hin zu mehreren Minuten.
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Geschafft. Du hast erfolgreich ein gestacktes Bild Deiner Aufnahmeserie erstellt und kannst dieses nun in Lightroom LrC weiter bearbeiten.
Lightroom LrC: Entwicklungsprozess
Egal ob Du eine Einzelaufnahme oder eine gestackte Aufnahmeserie entwickeln möchtest: Jetzt startet der eigentliche Entwicklungsprozess mit Lightroom LrC.
Sofern eine gestackte TIFF-Datei vorliegt, muss diese zunächst natürlich noch nach Lightroom LrC importiert werden.
Wähle die zu entwickelnde Datei aus und wechsle in Lightroom in den „Entwickeln“-Modus.
In meinem Beispiel sieht das gestackte Quellmaterial nun folgendermaßen aus:
Nach wie vor ist die Milchstraße nur schemenhaft zu erkennen. Durch das Stacking hat sich jedoch das Bildrauschen stark reduziert und die Datei bietet jetzt genügend Reserven für den anschließenden Entwicklungsprozess.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Bildrauschen":
Generell führen natürlich mehrere Wege nach Rom, jedoch hat sich der nachfolgend beschriebene Weg für mich als zielführend erwiesen und ich bin mit den Ergebnissen hochzufrieden. Solltest Du einen anderen Ansatzpunkt verfolgen, lasse mich das gerne in den Kommentaren wissen!
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Ich möchte vorab nochmals anmerken, dass die nachfolgenden Einstellungen und Arbeitsschritte nur eine grobe Richtung vorgeben können, da jedes Astrofoto individuell verschieden ist und in Teilen unterschiedlich entwickelt werden muss.
Grundeinstellungen
Zunächst werden die Grundeinstellungen vorgenommen. Das Menü findest Du – wie alle nachfolgend beschriebenen Menüs – in der rechten Einstellungsspalte in Lightroom LrC im Entwickeln-Modus:
Wie Du sehen kannst, habe ich hier insbesondere die Belichtung sehr stark nach oben korrigiert (+1,5 LW), da ich meine Astrofotos in der Regel mit meiner Sony Alpha 7 III unterbelichtet mit einem niedrigen ISO-Wert von 1600 aufnehme und im Rahmen der Nachbearbeitung richtig belichte. In diesem Fall spielt das keine Rolle, da die Kamera über einen ISO-invarianten Sensor verfügt und es egal ist, ob man vor Ort einen hohen ISO-Wert einstellt oder die Belichtung erst im Nachhinein korrigiert.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "invariant":
Neben der Belichtung wurden noch der Weißabgleich feinjustiert, Dynamik und Sättigung erhöht sowie Struktur und Klarheit etwas reduziert. Vor allem die Anhebung der Dynamik verleiht den Farben einen gewissen Glanz und macht das Bild gleich viel lebendiger.
Da trotz initialer Korrektur chromatischer Aberrationen durch das Stacking wieder blaue Farbsäume rund um manche Sterne entstanden, korrigiere ich diese nochmals mithilfe des Menüs Objektivkorrekturen. Dort wähle ich in diesem Fall den manuellen Modus aus und selektiere mit der Pipette diese Farbsäume. Lightroom LrC korrigiert die Aberrationen daraufhin selbständig:
Maske: Sternenhimmel
Die Grundeinstellungen wurden vorgenommen, jetzt geht es an das Herausarbeiten des Vorder- und des Hintergrunds.
Dank der wirklich genialen Funktion „Himmel maskieren“ lässt sich in Lightroom auf Knopfdruck eine Maske erstellen, die den Vorder- beinahe perfekt vom Hintergrund trennt und eine separate Entwicklung ermöglicht:
Einstellungen
Um die Sterne weiter zu betonen und vor allem die Milchstraße zum Strahlen zu bringen, habe ich zunächst die folgenden Maskeneinstellungen vorgenommen:
Ziel war / ist es, den Kontrast zwischen Sternen bzw. Milchstraße und dem schwarzen Nachthimmel weiter zu spreizen.
Neben einer dezenten Kontrasterhöhung habe ich das vor allem durch die Erhöhung der Lichter und Weiß-Töne sowie durch eine Reduzierung der Tiefen bzw. Schwarz-Töne erreicht.
Zusätzlich wurde nochmals die Farbtemperatur um 5 Punkte in den wärmeren Bereich verschoben, da mir der Himmel zunächst zu bläulich wirkte. Da die zugrundeliegenden Aufnahmen im RAW-Format vorliegen und in Sequator als TIFF-File verlustfrei gespeichert wurden, lässt sich der Weißabgleich bzw. die Farbtemperatur auch noch im Nachgang jederzeit und völlig verlustfrei nachjustieren.
Zudem habe ich die Klarheit kräftig erhöht und Dunst entfernt:
Tipp: Justiere gegebenenfalls Klarheit und Dunstentfernung BEVOR Du Dich an die übrigen Regler wie Licht, Tiefen, Weiß etc. heranmachst. Auf diese Weise lassen sich die Aktionen besser abschätzen und die Konsequenzen der Einstellungen werden schneller klar.
Zwischenergebnis
Nach den Anpassungen innerhalb des maskierten Himmels sieht das Zwischenergebnis nun folgendermaßen aus:
Die Milchstraße ist nun schon klarer zu erkennen. Das galaktische Zentrum ist deutlich sichtbar und es lassen sich die dunklen von den hellen Partien gut unterscheiden.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "galaktische Zentrum":
Maske: Milchstraße
Um die Milchstraße noch weiter in den Vordergrund zu rücken, verwendete ich im Beispiel das Pinselwerkzeug mit 100% Deckkraft, um die wichtigsten Abschnitte der Milchstraße zu maskieren und die weiteren Anpassungen gezielt darauf vornehmen zu können:
Ziel bei diesem Schritt ist es, die Milchstraße stärker zu betonen und ihre Strukturen klarer herauszuarbeiten bzw. voneinander abzugrenzen. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Übergang von Milchstraße zum umgebenden Sternenhimmel weiter fließend bleibt und nicht unnatürlich wirkt.
Einstellungen
Um das zuvor beschriebene Ziel zu erreichen, muss etwas mit den verschiedenen Schiebereglern experimentiert werden:
Im betrachteten Beispiel habe ich mein Ziel erreicht, indem ich die Belichtung der Milchstraße nochmals etwas erhöht habe. Gleichzeitig wurden erneut die Lichter und Weiß-Töne erhöht während Tiefen und Schwarz-Töne noch weiter reduziert wurden.
Sprich: Der Kontrast wurde noch weiter erhöht.
Zudem habe ich die Farbtemperatur für die Milchstraße etwas wärmer eingestellt, um die Gelb-/Goldtöne rund um das galaktische Zentrum noch besser zur Geltung zu bringen. Ebenso wurde die Sättigung um 11 Punkte angehoben, um dieses Ziel zu erreichen.
Ergebnis
Nach den gezielten Anpassungen an der Milchstraße ist diese nun noch etwas klarer am Himmel zu sehen und hebt sich vom restlichen Sternenhimmel ab:
Maske: Galaktisches Zentrum
Im nächsten Schritt wollte ich noch das galaktische Zentrum stärker betonen und dessen Strahlkraft bzw. goldene Farbtöne stärker zur Geltung bringen.
Hierzu erstellte ich eine weitere Maske mit dem Pinselwerkzeug und selektierte ausschließlich den begrenzten Bereich rund um das Zentrum der Milchstraße:
Einstellungen
Um das Zwischenziel zu erreichen nahm ich für die oben gezeigte Maske die folgenden Einstellungen vor:
Hier geht es darum, sowohl Lichter als auch Tiefen so stark zu erhöhen, dass das galaktische Zentrum beginnt zu strahlen ohne dass es unnatürlich wirkt und ohne dass diese Maske klar zum übrigen Bild abgegrenzt dargestellt wird. Es gilt also, einerseits das GZ zu betonen und andererseits einen fließenden Übergang durch die Maskierung zu gewährleisten.
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Zusätzlich zu Lichtern und Tiefen habe ich die Sättigung erhöhrt, um den gelb-goldenen Schimmer etwas stärker herauszustellen. Bei Bedarf kann auch die Temperatur dieser Maske angepasst und bspw. minimal ins Positive gedreht werden.
Zwischenergebnis
Nachdem die o.g. Anpassungen vorgenommen wurden, sieht das Zwischenergebnis so aus:
Das galaktische Zentrum strahlt nun kräftiger und heller als zuvor, zudem sind die Farben wärmer.
Maske: Milchstraße umgekehrt
Die Bearbeitungsschritte rund um die Milchstraße sind jetzt weitestgehend abgeschlossen. Was mich noch stört(e), war der relativ dunstig wirkende Sternenhimmel. Diesem wollte ich daher noch ein bisschen mehr Tiefe entlocken.
Hierzu kopierte und invertierte ich die Maske „Milchstraße“ (Rechtsklick auf bestehende Maske und im Kontextmenü „Duplizieren und umkehren“ auswählen):
Einstellungen
Die Anpassungen der Einstellungen führte ich nur minimal durch, um eine scharfe Abgrenzung von Sternenhimmel und Milchstraße zu vermeiden und das Bild weiterhin natürlich erscheinen zu lassen:
Daher entschied ich mich, mein Ziel mithilfe des „Dunst entfernen“-Effekts zu verfolgen.
Zwischenergebnis
Der Himmel rings um die Milchstraße ist nun nach der Dunstentfernung dunkler, kontrastreicher und die Sterne kommen besser zur Geltung:
Das war der letzte Schritt für die Bearbeitung des Sternenhimmels. Weiter geht’s nun mit dem Vordergrund.
Maske: Vordergrund
Um den Vordergrund zu maskieren, wird die Maske „Himmel“ und via Rechtsklick die Option „Duplizieren und umkehren“ im Kontextmenü ausgewählt:
Einstellungen
Im Vergleich zum Himmel bzw. zur Milchstraße ist die Entwicklung des Vordergrunds relativ einfach.
Ziel dieses Arbeitsschritts ist es, Details im relativ dunklen Vordergrund herauszuarbeiten, auch hier den Kontrast zu verstärken, den Weißabgleich bzw. die Farbtemperatur an den bearbeiteten Himmel anzupassen und die Farbsättigung zu justieren:
Wie in den Screenshots oben zu sehen ist, habe ich zunächst noch einmal die Belichtung kräftig nach oben gedreht, die Farbtemperatur ins Bläuliche verändert und die Farben entsättigt.
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Durch die starke Belichtungskorrektur empfiehlt es sich ggf., die gröbsten Hotpixel im Vordergrund ausfindig zu machen und weg zu stempeln.
Um mehr Details des zum Aufnahmezeitpunkts stockdunklen Vordergrunds zu erhalten, wurde mithilfe der Funktionen Kontrast, Klarheit, Struktur sowie Dunst entfernen nachgearbeitet.
(Zwischen-)Ergebnis
Prinzipiell ist die Entwicklung mit diesem Schritt in Lightroom LrC abgeschlossen. Im Vordergrund sind jetzt viel mehr Details und Strukturen erkennbar, als das noch beim unmaskierten Vordergrund der Fall war:
Sofern Du Dich entscheidest, die Milchstraße nicht weiter mithilfe des StarXTerminator-Plugins zu optimieren sowie das Bildrauschen mit Topaz Denoise (oder einer anderen Software zur Rauschreduzierung) zu vermindern, bist Du an dieser Stelle schon am Ende des Tutorials angekommen.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Denoise":
Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, die Schritte waren für Dich nachvollziehbar und haben Dir bei der Entwicklung Deiner eigenen Astrofotos weitergeholfen. Über Feedback in Form eines Kommentars freue ich mich immer.
Photoshop: Optimierung der Bildqualität mit StarXTerminator-Plugin
Das StarXTerminator-Plugin für Photoshop ermöglicht es, die Sterne aus einem Astrofoto komplett herauszurechnen und später wieder einzufügen. Auf diese Weise kann die Milchstraße bearbeitet und optimiert werden, ohne dass die Darstellung der Sterne unter diesem Prozess leiden würde und umgekehrt.
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Das hört sich zunächst unspektakulär an, stellt aber einen großen Mehrwert bei der Entwicklung von Astrofotos dar. Grün, blau und rot verfärbte Sterne sind damit passé.
An dieser Stelle werde ich nicht im Detail auf die Arbeit mit StarXTerminator eingehen, da ich hierzu bereits das Tutorial StarXTerminator-Plugin für Photoshop: Milchstraße perfekt bearbeiten, Sterne reduzieren und optimieren für bestmögliche Bildqualität verfasst und hier auf meinem Blog veröffentlicht habe.
Das Ergebnis des mit StarXTerminator bearbeiteten Bilds kann sich aber sehen lassen:
Die Milchstraße bzw. deren galaktisches Zentrum strahlt nun am Himmel und es sind trotzdem feinste Details zu sehen.
Topaz Denoise AI / Photo AI: Dem Bildrauschen den Kampf angesagt
Das Astrofoto ist nun fertig entwickelt. Einige Passagen haben durch die Entwicklung – insbesondere durch die Aufhellung und Kontrastanhebung – ganz schön gelitten.
Das macht sich insbesondere durch zum Teil heftiges Bildrauschen bemerkbar (linke Bildhälfte):
Topaz Denoise AI bzw. Topaz Photo AI leistet hier jedoch in der Zwischenzeit hervorragende Dienste und lässt das Rauschen verschwinden, ohne dass Details verloren gehen würden.
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Viel zu beschreiben gibt es hierbei nicht, denn das Programm ist quasi intuitiv bedienbar. Einfach das zu optimierende Bild öffnen oder via Drag&Drop auf das Arbeitsfenster ziehen und die Software übernimmt direkt die Optimierung. Eingestellt werden muss später höchstens noch der Detailgrad oder die Stärke der Entrauschung – abhängig vom persönlichen Geschmack. Ich selbst bin in 95% der Fälle aber mittlerweile mit den Standardeinstellungen des Tools zufrieden.
Dieser Schritt rundet meinen Workflow ab.
Noch ein Hinweis zur AI-basierten Denoise-Funktion, die jüngst in Lightroom LrC Einzug gehalten hat: Diese verwende ich bewusst nicht in meinem Workflow. Die Funktion ist nur auf RAW- und nicht auf TIFF-Dateien anwendbar. Das heißt in Folge, dass ich meine Bilder bereits vor dem Stacking-Prozess entrauschen müsste. Das macht in meinen Augen zu diesem Zeitpunkt im Workflow keinen Sinn, da in diesem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses potentiell Bilddetails im Sternenhimmel durch das Entrauschen ausgebügelt würden, die später noch für die Entwicklung wichtig sind. Sofern Du ohne Stacking arbeitest, spricht jedoch nichts dagegen, die Adobe-interne Rauschentfernung zu verwenden.
Fazit
Du hast bist hierher durchgehalten? Respekt!
Ich hoffe, die Infos auf dieser Seite waren hilfreich für Dich. Sofern Du noch Detailfragen hast oder einzelne Arbeitsschritte nicht klar sind, dann lasse mich das gerne in einem Kommentar wissen und ich werde die entsprechende Passage ergänzen.
Hat sich nun all die Mühe gelohnt? Hier kommt nun das final entwickelte Astrofoto:
Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass auf dem Ausgangsmaterial die Milchstraße nur schemenhaft zu erkennen war:
Wie Du siehst, lohnt sich die Entwicklung von Astrofotos! Ob das nun mit den kostenlosen Tools wie darktable und GIMP oder mit Lightroom und Photoshop erfolgt, bleibt natürlich Dir überlassen.
In eigener Sache: FOCUStoINFINITY.de unterstützen!
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Tipps und Tricks zu Sequator
- darktable: Astrofotos wie mit Lightroom entwickeln
Tolle Anleitung und hilfreiche Beschreibungen. Vielen Dank für deine Mühen ?
Vielen Dank! 🙂
Viele Grüße
Hendrik