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darktable: Vorbereitung von Astrofotos der Milchstraße (1/4)

Zuletzt aktualisiert am 19.12.2021 von Hendrik


In diesem Teil des Tutorials geht es um vorbereitende Maßnahmen zum Stacking mit Sequator. In darktable werden hierzu überwiegend chromatische Aberrationen und tote Pixel entfernt sowie bei Bedarf Objektivverzerrungen und Vignettierung korrigiert.


Das unbearbeitete Original-Foto (links) und das mit nachfolgenden Schritten bearbeitete Foto (rechts)
Das unbearbeitete Original-Foto (links) und das mit nachfolgenden Schritten bearbeitete Foto (rechts)

Nachdem Du nun mehrere Aufnahmen der Milchstraße im Kasten hast, folgt der aufwendige Teil der Nachbearbeitung via darktable, Sequator und GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] am Computer.

Ziel der folgenden Beschreibung ist es, minimale Korrekturen an den RAW-Aufnahmen in Vorbereitung auf den Stacking-Prozess mittels Sequator vorzunehmen. Die Dateien sollen lediglich für das Stacking optimiert werden. Der Feinschliff erfolgt erst nach dem Stacking.


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Idealerweise hast Du zu einem Motiv mehrere, identische Aufnahmen im RAW-Format vorliegen. Diese sind für den nachfolgenden Stackingprozess notwendig.

Falls nur eine Aufnahme vorhanden sein sollte, ist das auch kein Problem. In diesem Fall empfehle ich, den zweiten Schritt zum Stacking einfach zu überspringen.

Die darktable-Basics setze ich im Folgenden weitestgehend voraus, weshalb ich primär auf die für die Nachbearbeitung der Milchstraßen-Fotos relevanten Arbeitsschritte eingehe.

Los geht’s mit der Entwicklung!

Fotos auf dem Leuchttisch öffnen

Zunächst werden alle identischen RAW-Dateien in darktable auf dem Leuchttisch geöffnet:

Fotos auf dem darktable-Leuchttisch
Fotos auf dem darktable-Leuchttisch

Per Doppelklick auf das erste FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] geht es direkt in die Dunkelkammer zur Bildentwicklung.

Tipp – Module einblenden: Sollten einige der nachfolgend beschriebenen Module nicht in der Dunkelkammer sichtbar sein, können diese über das Menü „Weitere Module“ (rechts unten in der Dunkelkammer) aktiviert werden:

Dunkelkammer: Weitere Module
Dunkelkammer: Weitere Module

Dunkelkammer: Anpassung der RAW-Dateien

Du hast nun die Dunkelkammer geöffnet und es geht an’s Eingemachte. Folgende Anpassungen nehmen wir vor:

Chromatische Aberrationen entfernen

Bei chromatischen Aberrationen handelt es sich um Abbildungsfehler des ObjektivsBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link], die sich als Farbsäume auf dem Bild (vor allem im Bereich der Sterne) bemerkbar machen. Glücklicherweise sind sie recht gut im Rahmen der RAW-Entwicklung entfernbar. Dazu musst Du einfach nur das gleichnamige, unten dargestellte Modul aktivieren:

Chromatische Aberationen
Chromatische Aberationen

Tote Pixel entfernen

Bei längeren Belichtungszeiten entsteht Sensorrauschen durch Erwärmung sowie die Signalverstärkung durch die hohen ISO-Werte und es werden tote Pixel bzw. Hotpixel sichtbar. Die meisten dieser Bildstörungen lassen sich mit dem Modul entfernen:

Tote Pixel entfernen
Tote Pixel entfernen

Tipp: Die Option „durch 3 Nachbarpixel erkennen“ sollte angehakt sein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.


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Objektivkorrektur

Das Modul korrigiert die objektivbedingten Bildverzerrungen und die Vignettierung.

Sofern Du nicht gerade ein vollständig manuelles Objektiv wie das Samyang 12mm f/2.0 verwendest, übernimmt darktable die richtigen Einstellungen (Objektivtyp, Brennweite, Blende) aus den EXIF-Daten und passt das Foto entsprechend an.

Im Falle eines manuellen Objektivs musst Du die Eingaben (ObjektivBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link], Brennweite, Blende; siehe unten) noch selbst vornehmen:

Objektivkorrektur
Objektivkorrektur

Das war es auch schon mit den vorbereitenden Maßnahmen zum Stacking. Im nächsten Schritt müssen die Einstellungen für alle Aufnahmen übernommen und die Dateien exportiert werden.

Einstellungen für alle Fotos übernehmen

Jetzt geht’s wieder zurück zum Leuchttisch.

Die eben vorgenommenen Einstellungen müssen nun auf alle Aufnahmen übertragen werden. Dazu gehst Du folgendermaßen vor:

  • Das gerade angepasste Bild markieren (STRG + Linksklick)
  • Im Menü „Verlaufsstapel“ per „alles kopieren“ alle Bearbeitungsschritte kopieren
Das Menü Verlaufsstapel wird verwendet, um die gerade durchgeführten Anpassungen auf alle Fotos anzuwenden.
Das Menü Verlaufsstapel wird verwendet, um die gerade durchgeführten Anpassungen auf alle Fotos anzuwenden.
  • Alle Fotos via STRG + A auf dem Leuchttisch markieren und das bereits angepasste Foto deselektieren (STRG + Linksklick auf das Foto)
Alle Fotos mit Ausnahme des bereits angepassten werden ausgewählt.
Alle Fotos mit Ausnahme des bereits angepassten werden ausgewählt.
  • Im Menü „Verlaufsstapel“ (s.o.) für alle markierten Fotos „Verlauf verwerfen“ anklicken, um sicherheitshalber sämtliche bisherige Anpassungen zu verwerfen und um später keine unerwünschten Nebeneffekte zu haben.
  • Im Menü „Verlaufsstapel“ per „alles einfügen“ die gerade kopierten Schritte auf alle anderen Fotos anwenden.

Tipp: Sollte es hier zu Problemen mit dem Weißabgleich kommen und die Fotos plötzlich einen Farbstich aufweisen, dann kann der Verlaufsstapel alternativ auch mit der Funktion „kopieren“ ohne Weißabgleich kopiert und auf die anderen Fotos übertragen werden.

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Fertig. Im Idealfall hast Du jetzt alle Aufnahmen mit den zuvor geschilderten Bearbeitungsschritten zur Entfernung chromatischer Aberrationen, toter Pixel und Anwendung der Objektivkorrektur versehen.

4) Export der Dateien als TIFF

Als letzter Schritt folgt nun der Export der Dateien im TIFF-Format:

TIFF-Dateien exportieren
TIFF-Dateien exportieren

Wichtig sind dabei folgende Einstellungen:

  • 16bit Farbtiefe wählen
  • Kompression deaktivieren bzw. auf „unkomprimiert“ einstellen

Nach Klick auf die Schaltfläche „exportieren“ werden sämtliche Fotos im TIFF-Format im spezifizierten Zielverzeichnis abgelegt und sind nun zur Weiterverarbeitung in Sequator bereit.

Weiter geht’s mit Schritt 2 – Stacking mit Sequator.

Kein Interesse am Stacking? Dann mache einfach mit Schritt 3 – Entwicklung in darktable weiter.

Übersicht über dieses Tutorial

  • Teil 1 – Ausrüstung: Welches Equipment Du benötigst, wird auf dieser Seite ausführlich beschrieben. Astrofotografie muss nicht teuer sein. Eigentlich benötigst Du nur eine brauchbare Kamera und ein Stativ, wenn Du nur in das Thema hineinschnuppern willst.
  • Teil 2 – Kamera-Setup: Auf dieser Seite beschreibe ich die Einstellungen, die ich normalerweise an meiner Kamera vornehme, um Landschafts-Astrofotos aufzunehmen.
  • Teil 3 – Bearbeitungsprozess: Der Bearbeitungs- bzw. Entwicklungsprozess ist der komplexeste Teil des Tutorials, sodass ich diesen in vier Schritte unterteilt habe:
    • Schritt 1 – Vorbereitung mit darktable: Da Stacking grundlegender Bestandteil meines Workflows ist, werden im ersten Schritt grundlegende, minimale Anpassungen in darktable durchgeführt, um die Aufnahmen für den Stacking-Prozess zu optimieren. Neben der Entfernung chromatischer Aberrationen und toter Pixel wird unter anderem bei Bedarf auch die Objektivverzerrung und Vignettierung korrigiert.
    • Schritt 2 – Stacking mit Sequator: Durch Überlagerung mehrerer, identischer Aufnahmen kann das Bildrauschen effektiv vermindert werden. Gerade wenn Du mit einer Kamera mit APS-C-Sensor oder gar mit einem 1-Zoll-Sensor fotografierst, wird Bildrauschen zum Thema. Dank Sequator gibt es aber ein hervorragendes Tool, um das Problem in den Griff zu bekommen.
    • Schritt 3 – Entwicklung mit darktable: Nach dem Stacking kann es mit der eigentlichen Entwicklung losgehen. In darktable dreht sich bei der Entwicklung von Astrofotos neben der Anpassung von Weißabgleich und Belichtung beinahe jeder Schritt um die Kontraststeigerung der Milchstraße.
    • Schritt 4 – Feinschliff mit GIMP: Nach Abschluss der grundlegenden Entwicklung in darktable geht es an das Feintuning mit GIMP. Dort werden unter anderem die Kontraste nochmals erhöht sowie Vorder- und Hintergrund freigestellt. Letzteres ermöglicht die getrennte Entwicklung bzw. Belichtung des Sternenhimmels und des Vordergrunds, um noch mehr Dynamik aus den Aufnahmen herauszuholen.

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