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Mond fotografieren: Empfehlungen zur richtigen Belichtungszeit inklusive Belichtungszeitrechner

Zuletzt aktualisiert am 07.02.2024 von Hendrik
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Mondaufnahme mit einer Brennweite von 1500mm (KB-Äquivalent)

Die Bestimmung der optimalen Belichtungszeit zur Mondfotografie ist relativ einfach, denn schließlich gibt es im Internet genügend Quellen, die mehr oder weniger präzise Angaben machen.

Das sollte man zumindest meinen.

Seit ich mich jedoch intensiver mit der Mondfotografie auseinander setze, habe ich zig Seiten nach dieser Frage durchsucht. Leider erfolglos. Zu widersprüchlich waren die Informationen. Fotografiere ich den Mond nun mit 1/30sec? Oder mit 1/125sec? Oder noch kürzer? Die Empfehlungen zur maximalen Belichtungsdauer schwanken ohne nähere Begründungen.

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Die meisten Seiten gaben einfach Standardbelichtungszeiten und -Einstellungen vor, ohne näher auf die Rahmenbedingungen einzugehen.

Für mich war diese Frage jedoch entscheidend, denn meine neue Gut-und-günstig-Linse, das Walimex 500mm f/8Bei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link], bietet zwar mit 2fach Telekonverter an meiner Sony Alpha 6400 mit ihrem APS-C-Sensor eine unglaubliche Brennweite von 1500mm, ist jedoch auch ziemlich lichtschwach.

Da ich den ISO-Wert aber möglichst niedrig halten wollte, um Bildrauschen zu vermeiden, blieb am Ende nur die Erhöhung der Belichtungszeit übrig, um die Lichtmenge zu maximieren.

Die Frage, mit der ich mich daher in diesem Beitrag notgedrungen beschäftige, lautet deshalb:

Wie lang darf die Belichtungszeit bei der Mondfotografie maximal sein, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden und den Erdtrabanten gestochen scharf abzulichten?

Aus der Praxis

Seit ich die günstige „Wundertüte“, wie das Walimex 500mmBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] f/8 in der Regel genannt wird, mein Eigen nenne, habe ich viel mit der Mondfotografie experimentiert.

Bei der Belichtungszeit ging ich bislang keine Risiken ein und versuchte immer, maximal 1/80sec oder noch kürzer zu belichten. Das war schon weit länger, als auf manchen Seiten zu lesen war.

Ich erzielte mit der vorgenannten Belichtungszeit auch ganz gute Resultaten, denn bei 1/80sec Belichtungszeit und Blende f/11 konnte ich an meiner Sony Alpha 6400Bei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] mit APS-C-Sensor mit einer ISO-Empfindlichkeit von 100 gut ausgeleuchtete Bilder aufnehmen.

Mit Anschaffung eines 2fach Telekonverters änderte sich das jedoch: Das ohnehin schon lichtschwache Walimex wurde nochmal zwei volle Blendenstufen lichtschwächer.

Die Maximalblende verringerte sich von f/8 auf f/16.

Um nun die gleiche Helligkeit zu erzielen, wie ich sie ohne Konverter erreichte, musste ich den ISO-Wert auf 400 erhöhen, denn die Belichtungszeit wollte ich ursprünglich ja nicht weiter reduzieren.

In Folge dessen hatte ich bei der Entwicklung mit darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] mit kräftigem Bildrauschen zu kämpfen, da ich den Kontrast generell zur Entwicklung von Mondaufnahmen stark erhöhen musste:

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Mond fotografiert mit Alpha 6400 und Walimex 500mm f/8 und 2fach Telekonverter mit 1/80sec und ISO 400 bei Blende f/16

Das Ergebnis stellte mich nicht zufrieden.

Graue Theorie

Die einzige Möglichkeit, das Bildrauschen zu reduzieren, war der Weg über die Verlängerung der Belichtungszeit, denn ich hatte ja schon in meinen ersten Versuchen mit Offenblende fotografiert.

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Mir kam die NPF-Formel aus der AstrofotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] in den Sinn.

Diese wurde insbesondere für die Astrofotografie entwickelt. Auf Basis dieser Regel lässt sich die Belichtungszeit mit den Variablen „Sensorgröße“, „Brennweite“ und „Blende“ so berechnen, dass Sternenspuren möglichst gar nicht erst entstehen.

Sternenspuren sind genau genommen nichts anderes als eine Unschärfe, denn durch eine zu lange Belichtungszeit wandern diese wegen der Erdrotation auf dem Kamerasensor zu den benachbarten Sensorpixeln und hinterlassen dabei eine Lichtspur.

Wieso sollte diese Tatsache nicht auch auf den Mond übertragbar sein? Die Belichtungszeit des Monds müsste doch folglich unter Berücksichtigung der Sensorgröße, der Brennweite und der Blende so lange erhöht werden können, wie die ausgeleuchteten „Sensorpixel“ nicht zu den „Nachbarpixeln“ wandern und eine Unschärfe erzeugen.

Prinzipiell müsste also die NPF-Formel auf den Mond angewandt werden können – vorausgesetzt, der Mond wandert nicht schneller über den Sternenhimmel, als die Sterne.

Zu diesem Punkt wurde ich bei meiner Suche im Internet wenigstens einmal fündig:

„Zugleich hat der Mond auch eine Eigenbewegung: Er wandert mit 1.023 Metern pro Sekunde um die Erde – ostwärts und damit in der Drehrichtung der Erde. Er läuft also ein Stück der Bewegung des Firmaments entgegen: Sie können im Lauf einer Nacht beobachten, wie er sich von einem Stern, neben dem er aufgegangen ist, langsam nach links wegbewegt.“ (ardalpha.de)

Dazu muss man wissen: Sterne wandern wegen der Erdrotation in der Regel auf der nördlichen Halbkugel von Ost nach West – d.h. von links nach rechts, wenn man Richtung Süden bzw. in Mondrichtung guckt. Wenn der Mond sich dann wiederum – wie oben zitiert – im Laufe der Zeit im Verhältnis zu den Sternen nach links bewegt, impliziert das, dass sich der Mond relativ langsamer als die Sterne entlang des Firmaments bewegt.

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Daraus lässt sich schließen, dass die NPF-Formel auch auf die Mondfotografie angewendet werden kann, da sie ursprünglich für die sich schneller bewegenden Sterne konzipiert wurde. Dabei hängt die Belichtungszeit von der Pixeldichte des Sensors, der Blende und der Brennweite des Objektivs ab.

q.e.d.

Die Lösung: Die NPF-Formel ist auf die Mondfotografie anwendbar!

Die Kurzfassung lautet: Für die Maximierung der Belichtungszeit bei der Mondfotografie kann die NPF-Formel verwendet werden.

Nachfolgende Aufnahme habe ich bspw. mit 1500mm Brennweite (KB-Äquivalent) mit 1/10sec gemacht:

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Mond während der blauen Stunde. Belichtungszeit 1/10sec – Keine Bewegungsunschärfe erkennbar.

Ausführliche Details dazu findest Du in den Beiträgen NPF vs. 500er Regel: Optimale Belichtungszeit für Astrofotos und NPF-Rechner: Optimale Belichtungszeit für Astrofotos auf Knopfdruck berechnen.

Grundsätzlich gilt:

  • Je länger die Brennweite, desto kürzer die Belichtungszeit
  • Je kleiner die Blende, desto länger die Belichtungszeit

Belichtungszeitrechner Mondfotografie

Wenn Dir das alles zu viel Theorie ist, dann kannst Du auch direkt mit der Berechnung loslegen. Wähle nachfolgend einfach Deinen Sensortyp, die Brennweite und Blende aus und berechne die maximale Belichtungszeit:

Sensortyp (optional)
Sternenspuren
Sensorbreite (mm)
Pixel horizontal
Blende


Brennweite (mm)


Bitte nimm oben die Eingaben vor, um die optimale Belichtungszeit zu berechnen!

Belichtungszeiten: Richtwerte

Folgende Belichtungszeiten ergeben sich aus der NPF-Formel für gängige Brennweiten (Blende f/8, APS-C mit 24Megapixel):

BrennweiteMaximale Belichtungszeit
24mm9,6sec
35mm6,6sec
50mm4,6sec
100mm2,3sec
300mm0,8sec
500mm0,5sec
1000mm0,23sec
1500mm0,15sec
Maximale Belichtungszeiten des Mondes unter Berücksichtigung verschiedener Brennweiten

Fazit

Die Mondfotografie ist kein Hexenwerk. Vorausgesetzt, man verwendet die richtigen Einstellungen und kennt die optimale Belichtungszeit für sein Equipment.

Mit der NPF-Formel ist es ein Leichtes, letztere zu bestimmen.

Pauschale Aussagen zur Belichtungszeit sind zwar nicht falsch, können aber nur Richtwerte darstellen. Die maximale Belichtungszeit hängt stark vom verwendeten Equipment wie KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] und Objektiv ab und muss immer unter Berücksichtigung von Sensor, Brennweite und Blende berechnet werden.


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Ich hoffe, dass ich Dir mit dieser Seite die Suche nach der optimalen Belichtungszeit verkürzt habe und Du damit hervorragende Ergebnisse erzielst.


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