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Adobe Lightroom Classic LrC: Milchstraße bearbeiten und entwickeln

Zuletzt aktualisiert am 16.08.2023 von Hendrik


Dieses Tutorial wurde für eine ältere Lightroom-Version erstellt. Ein aktuelles Tutorial findest Du auf der Seite Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.

Auf dieser Seite werde ich die wichtigsten Bearbeitungsschritte von Astrofotos bzw. Aufnahmen der Milchstraße mit Adobe Lightroom Classic LrC (im Folgenden: Lightroom) beschreiben. – Das Ganze in Anlehnung an meinen bisherigen Workflow mit darktable.

Links: Rohdaten, Rechts: Final mit Lightroom entwickeltes Bild
Links: Rohdaten, Rechts: Final mit Lightroom entwickeltes Bild

Normalerweise bearbeite und entwickle ich meine Fotos allesamt mit darktable und GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link]. Als vor kurzem jedoch bei Amazon Lightroom & Co. günstig zu bekommen waren, hat meine Neugier gesiegt und ich habe zugeschlagen (siehe Beitrag Astrofotografie & Milchstraße: Lightroom vs. darktable).

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Neben meinem Tutorial zur Entwicklung der Michstraße mit darktable und GIMP möchte ich daher ein weiteres Tutorial für Lightroom und Photoshop zur Verfügung stellen.

Ich weiß: Solche Tutorials gibt es förmlich wie Sand am Meer.

Dieses Tutorial wird aber darüber hinaus auf meinem Blog den Grundstein für einen kontinuierlichen Vergleich der Workflows zwischen darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] & GIMP mit Lightroom & Photoshop legen.

Ziel ist, letztendlich ein Mapping der Funktionalitäten der beiden Welten zu beschreiben, sodass der potentielle Umstieg hin zu darktable & GIMP leicht(er) fällt.

Das Tutorial wird sich an den üblichen Bearbeitungsschritten orientieren, wie ich sie im o.g. Beitrag zur Entwicklung der Milchstraße bereits beschrieben habe:

  1. Vorbereitung der Aufnahmen zum Stacking mit Lightroom
  2. Stacking mit Sequator: Hier bleibt alles beim Alten
  3. Nachbearbeitung mit Lightroom
  4. Feinschliff mit GIMP

Auf die notwendige Kameraausstattung und -einstellungen gehe ich in diesem Tutorial ebenfalls nicht mehr explizit ein, da ich diese Punkte bereits hier beschrieben habe:

Jetzt wünsche ich Dir viel Spaß mit meinem Tutorial!

Lightroom: Vorbereitung der Aufnahmen zum Stacking

Los geht’s analog zum darktable-Workflow mit der Vorbereitung der Aufnahmen für das Stacking. Sprich: Chromatische Aberrationen sollen entfernt und die Objektivverzerrung korrigiert werden.

In Lightroom finden sich diese Einstellungen im „Entwickeln-Tab“ in der rechten Spalte unterhalb des Histogramms:

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Lightroom Objektivkorrekturen

Chromatische Aberrationen entfernen

Die Entfernung chromatischer Aberrationen, d.h. von Abbildungsfehlern, die vom ObjektivBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] verursacht werden, ist in Lightroom ähnlich einfach wie in darktable: Durch Setzen des gleichnamigen Häkchens (siehe hierzu obigen Screenshot) ist der Schritt auch schon erledigt.

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Objektivverzerrung korrigieren

Die Profilkorrektur kann mittels vordefinierter Presets oder manuell vorgenommen werden: Wähle einfach Marke und Modell Deines ObjektivsBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] aus und Lightroom erledigt den Rest.

Alternative zur automatischen Profilkorrektur: Vignettierung manuell reduzieren

Alternativ zur automatisierten Profilkorrektur kannst Du u.a. die Vignettierung Deines Objektivs manuell korrigieren. Hierzu klickst Du im o.g. Screenshot ganz oben auf „Manuell“.

Im dann dargestellten Menü kannst Du Betrag und Mittelpunkt der Vignettierungskorrektur nach eigenem Geschmack manuell anpassen.

Änderungen für alle Dateien übernehmen

Um die gerade durchgeführten Anpassungen für alle Deine Aufnahmen des Motivs vorzunehmen, die Du fürs Stacking vorgesehen hast, gehst Du zurück in die Lightroom-Bibliothek.

Selektiere dann Dein FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] von gerade eben und öffne das Kontextmenü via Rechtsklick Deiner Maus:

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Kontextmenü in der Lightroom Bibliothek

Im Menü „Entwicklungseinstellungen“ öffnest Du den Menüpunkt „Einstellungen kopieren„.

Daraufhin öffnet sich das zugehörige Fenster und Du kannst sämtliche Einstellungen auswählen, die Du auf die restlichen Fotos übertragen möchtest. Stelle sicher, dass die beiden Punkte Objektivprofilkorrekturen und Chromatische Aberrationen angehakt sind:

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Adobe Lightroom Classic: Bildeinstellungen kopieren

Die bereits von Lightroom vorausgewählten Häkchen können allesamt bestehen bleiben. – Da Du die Einstellungen auf eine Aufnahmereihe mit den gleichen Einstellungen übertragen möchtest, sollten ohnehin alle Fotos der Reihe unter identischen Bedingungen gemacht worden sein.


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Wähle danach in der Bibliothek sämtliche Aufnahmen aus, die Du fürs Stacking vorgesehen hast (bspw. Shift + Linksklick) und öffne erneut das Kontextmenü via Rechtsklick.

Im o.g. Screenshot befindet sich die Option zum Einfügen der gerade kopierten Einstellungen („Einstellungen einfügen“) direkt unter dem Menüpunkt „Einstellungen kopieren“.

Erledigt. Die Änderungen werden jetzt auf alle selektierten Aufnahmen übertragen.

Dateien als TIFF speichern

Die gerade angepassten Dateien müssen jetzt fürs Stacking als TIFF-Dateien exportiert werden.

Selektiere hierzu die zu exportierenden Dateien in der Bibliothek und klicke auf die Schaltfläche Exportieren links unten im Programmfenster:

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Stelle sicher, dass im Punkt „Dateieinstellungen“ das TIFF-Format mit 16 Bit und AdobeBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] RGB-Farbraum ausgewählt ist.

Danach kannst Du den Export starten. – Die Vorarbeiten zum Stacking sind schon erledigt.

Stacking

Nachdem im letzten Schritt die Aufnahmen fürs Stacking vorbereitet wurden, werden diese in Sequator importiert und dort verarbeitet. Das Vorgehen hierzu ist absolut identisch zum im Beitrag Schritt 2: Stacking von Astrofotos der Milchstraße mit Sequator beschriebenen.

Einen Crashkurs zum Stacking mit Sequator findest Du auch hier: Sequator Anleitung: Tutorial zum Stacking in 5min

Lightroom: Nachbearbeitung der gestackten Aufnahmen

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Gestackte und unbearbeitete Originalaufnahme

Jetzt kommen wir zum spannenden Teil der Nachbearbeitung mit Lightroom.

Prinzipiell gehe ich vermutlich einen etwas anderen Weg zur EntwicklungBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] der Milchstraße, wie ich das bisher in anderen Tutorials gesehen habe. – Vermutlich liegt das an meinem darktable-Workflow, den ich auf Lightroom versuche zu übertragen. 🙂 Bekanntlich führen ja ohnehin mehrere Wege nach Rom.


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Wie sich für mich gezeigt hat, sind Radial- und Verlaufsfilter in Lightroom wie auch in darktable das Mittel der Wahl zur Entwicklung der Milchstraßenfotos:

  • Zunächst lege ich die Grundeinstellungen für das gesamte Foto fest
  • Mittels eines Radial-Filters grenze ich den Bereich rund um die Milchstraße zur Bearbeitung ein (in darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] verwendete ich bisher zwei kombinierte Verlaufsformen anstatt eines Radialfilters; in Lightroom habe ich bis dato noch nicht herausgefunden, wie man mehrere Filter kombiniert)
  • Oberhalb und unterhalb der Milchstraße (bzw. links und rechts, je nach Winkel) bzw. im Vordergrund arbeite ich mit Verlaufsfiltern

Nachfolgend gehe ich im Detail auf die notwendigen Einstellungen ein.

Grundlegende Bildbearbeitung bzw. Einstellung: Weißabgleich, Belichtung, Kontrast

Ziel dieses ersten Schrittes ist es, das Bild grundlegend richtig für die weitere Bearbeitung vorzubereiten:

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Lightroom Grundeinstellungen

Weißabgleich und Farbton einstellen

Der wichtigste Schritt sollte gleich zu Beginn erfolgen: Durch Einstellung des Weißabgleichs legst Du den Grundstein fürs Gelingen Deiner Fotoentwicklung. Der falsche Farbton macht sich ansonsten in einem unschönen Farbstich bemerkbar oder verhindert sogar, dass die Milchstraße richtig sichtbar ist.

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Generell liest man überall den Tipp, zunächst die Schieber für Dynamik und Sättigung auf 100% zu stellen und danach die Temperatur so einzustellen, dass das Bild eine ausgewogene Mischung aus Blau- und Rot- bzw. Orangetönen aufweist und danach die Dynamik und Sättigung wieder auf 0 zu stellen (geht in Lightroom übrigens ganz einfach durch einen Doppelklick auf den Schieber oder den Einstellungsnamen).

Ich selbst passe den Weißabgleich immer nach eigenem Geschmack und vor allem nach meiner Erfahrung an, ohne die beiden obigen Schieber anzurühren.

Das Gute ist: Du kannst die Einstellungen nötigenfalls jederzeit feinjustieren, sofern sich durch Deine weiteren Entwicklungsschritte bspw. ein unschöner Farbstich entwickeltBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link].

Grundeinstellungen vornehmen

Neben dem Weißabgleich habe ich in meinem Beispielbild noch die Belichtung erhöht, da mir die initiale Aufnahme zu dunkel war. Hierdurch wurde die Milchstraße bereits besser sichtbar. Behalte dabei immer das Histogramm im Auge und vermeide, dass helle Bereiche ausbrennen oder dunkle Bereiche zu starkes Bildrauschen aufweisen:

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Lightroom Histogramm

Durch die Anhebung des Kontrasts, die Reduzierung der Lichter und der Schwarz-Werte kommt die Milchstraße neben der Belichtungskorrektur ebenfalls besser zur Geltung.

Tiefen und Weißwerte habe ich im Rahmen der Grundeinstellungen nicht angepasst, sondern erst in den nachfolgenden Schritten. Jedoch ist das stark vom Bild abhängig und es kann durchaus Sinn machen, diese Parameter schon bei den Grundeinstellungen einzustellen.

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Gleiches gilt für sämtliche Einstellungen der Kategorie „Präsenz“.

Grundsätzlich bedürfen sämtliche der vorgenannten Parameter relativ subtiler Einstellungen. Die Regler einfach ans Ende der Skala zu reißen ist nicht zielführend.

Meiner bisherigen Erfahrung nach kann kaum ein Wert verändert werden, ohne dass man in Konsequenz zusätzliche Korrekturen bei anderen Settings vornehmen muss, um dieser Änderung entgegen zu wirken. Vielmehr ist es das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten, das letztendlich ein gelungenes Astrofoto ausmacht. – Und das wiederum bedarf einiger Geduld und Experimentierfreude, um brauchbare Resultate zu erzielen.

Daher mein Tipp: Expermentiere mit den Settings und prüfe, wie diese sich auswirken. Sämtliche Tutorials, die hier exakte Vorgaben zu den Einstellungen machen, sind meiner Meinung nach ohnehin nicht auf den Einzelfall übertragbar.

Nach Anpassung der Grundeinstellungen sieht das Foto so aus:

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Zwischenergebnis nach Anwendung der Grundeinstellungen und des Weißabgleichs (rechte Hälfte)

Die Belichtungsanpassung macht sich deutlich bemerkbar, die Milchstraße ist noch schwer erkennbar. Letzterem Problem begenen wir daher im nächsten Kapitel mit einem Radialfilter.

Milchstraße herausarbeiten mittels Radialfilter

Mittels des Radialfilters grenze ich im Rahmen meines Entwicklungsprozesses den Bereich der Milchstraße ein. Die Option steht direkt in der rechten Spalte unterhalb des Histogramms zur Verfügung:

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Verfügbare Filter in Lightroom:
1: Radialfilter, 2: Verlaufsfilter, 3 Korrekturpinsel

Wähle daher wie im o.g. Screenshot den Radialfilter (Punkt 1) aus und spanne ihn um den Bereich auf, in dem sich auf Deinem Bild die Milchstraße befindet (Alternativ könntest Du auch den Korrekturpinsel verwenden, jedoch finde ich die Ergebnisse mittels Radialfilter harmonischer):

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Radialfilter mit angezeigtem Wirkungsbereich

Jetzt gilt es, die Kontraste und feinen Verästelungen der Milchstraße herauszuarbeiten. Die Einstellungen, die ich für das obige Foto vorgenommen habe, sind folgende:

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Wichtig: Du musst noch die Wirkrichtung des Filters umkehren. Unterhalb der oben dargestellten Einstellungen findest Du hierzu das gleichnamige Häkchen „Umkehren“. Anderenfalls würden sämtliche Deiner Änderungen auf den Bereich außerhalb des Radialfilters angewandt.

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Wie schon bei den Grundeinstellungen gilt auch in diesem Schritt: Experimentiere mit den Einstellungen!

Wie Du sehen kannst, habe ich bspw. die Belichtung der Milchstraße im Vergleich zu den Grundeinstellungen wieder reduziert, dafür aber die Weißwerte aufs Maximum angehoben.

Klarheit und Kontrast habe ich moderat verstärkt, um die Unterschiede zwischen den hellen und dunklen Passagen besser hervorzuheben.

Durch die dezente Wirkung des Schiebers „Dunst entfernen“ kam ich ein Stückchen weiter in Richtung des gewünschten Ergebnisses und die Milchstraße wurde noch besser sichtbar.

Die Schwarzwerte wurden deutlich reduziert, um die Milchstraße vom restlichen Himmel besser abzugrenzen.

Letztendlich wurden noch Lichter und Tiefen vorsichtig angehoben.

Probiere es einfach aus. Das Gute ist: Es kann dabei glücklicherweise nichts schiefgehen. 😉 Sofern Du Dich in eine Sackgasse manövriert hast, kannst Du sämtliche Einstellungen direkt durch Klick auf die Schaltfläche „Zurücksetzen“ ungeschehen machen.

Hier das Zwischenergebnis dieses Schritts:

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Zwischenergebnis nach Anwendung des Radialfilters auf die Milchstraße (rechte Hälfte)

Der Kontrast rund um die Milchstraße wurde deutlich erhöht und die Strukturen treten klarer hervor. Unschöner Nebeneffekt: Das Bild ist im oberen Drittel nun viel zu dunkel, sodass mit einem Farbverlaufsfilter entgegengewirkt werden muss.


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Belichtung und Kontrast korrigieren mit Verlaufsfiltern

Nachdem die Milchstraße mittels Radialfilter herausgearbeitet wurde, geht es ans Feintuning des restlichen Fotos. Hier haben sich erneut die von mir bereits in darktable hochgelobten Verlaufsfilter als äußerst nützlich erwiesen:

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Radialfilter für die Kosmetik bzw. für die Korrektur der partiellen Belichtung

Verlaufsfilter #1: Oberhalb der Milchstraße

Mit dem ersten Verlaufsfilter habe ich versucht, den Himmel oberhalb der Milchstraße etwas aufzuhellen, da er sich nicht besonders harmonisch ins Gesamtbild einfügt bzw. das Foto sonst „fleckig“ wirkt, da dieser Bereich viel zu dunkel dargestellt wird:

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Einstellungen Verlaufsfilter 1

Hierzu werden insbesondere die Belichtung und die Tiefen nach oben korrigiert und die Weißwerte reduziert, da diese sonst zu hell strahlen würden. Den Kontrast habe ich nochmal leicht angehoben, um den Sternen im oberen Drittel etwas mehr Struktur zu verleihen und das Bild insgesamt harmonischer wirken zu lassen.

Zwischenergebnis:

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Zwischenergebnis nach Anwendung des ersten Verlaufsfilters oberhalb der Milchstraße (rechte Hälfte)

Das obere Drittel ist jetzt aufgehellt und fügt sich deutlich besser ins Gesamtbild ein. Gleichzeitig ist das weiße Band der Milchstraße viel besser erkennbar.

Verlaufsfilter #2: Unterhalb der Milchstraße

Unterhalb der Milchstraße ist der Himmel noch sehr hell, insbesondere wegen der vorherrschenden Lichtverschmutzung. Mit dem zweiten Verlaufsfilter versuche ich gegenzuwirken:

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Einstellungen Verlaufsfilter 2

Die Belichtung wird in diesem Bildabschnitt dezent nach unten korrigiert und die Lichter reduziert.

Zwischenergebnis:

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Zwischenergebnis nach Anwendung des zweiten Verlaufsfilters unter der Milchstraße (rechte Hälfte)

Die Lichtverschmutzung wurde deutlich reduziert. Über den Bergen am Horizont sind in der rechten Bildhälfte die Sterne viel deutlicher erkennbar als links.

Verlaufsfilter #3: Vordergrund

Bei allen Anpassungen ist jetzt der Vordergrund „abgesoffen“ bzw. viel zu dunkel. Mit dem dritten und letzten Verlaufsfilter soll dieses Problem angegangen werden:

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Einstellungen Verlaufsfilter 3

Wie Du sehen kannst, sind hier nun zahlreiche Einstellungen notwendig, um das Bild im Vordergrund aufzupeppen:

  • Die Belichtung wurde sehr stark nach oben korrigiert, um die Unterbelichtung des zweiten Verlaufsfilters zu kompensieren und zusätzlich den Bildbereich weiter aufzuhellen.
  • Kontrast und Tiefen wurden angehoben, um den Vordergrund plastischer wirken zu lassen.
  • Durch Anhebung der Struktur und Klarheit wurde die Plastizität weiter gesteigert.
  • Lichter und Schwarzwert wurden reduziert, um die durch die Dorfbeleuchtung verursachte Lichtverschmutzung am rechten Rand zu mindern.
  • Abschließend habe ich das Bild nochmals im Vordergrund nachgeschärft.

Der finale Schritt sieht so aus:

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Zwischen- bzw. Endergebnis nach Anwendung des dritten und letzten Verlaufsfilters (rechte Hälfte)

Fazit

Das war’s auch schon mit dem Tutorial zur EntwicklungBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] von Astrofotos mit Lightroom. Das final entwickelte Foto sieht wie folgt aus:

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Finales Ergebnis des in Lightroom entwickelten Bilds

Der Look ist natürlich ein ganz anderer, d.h. die Milchstraße ist viel filigraner dargestellt, als das beim gleichen Foto im Beitrag Milchstraße fotografieren im März 2021 der Fall war, das mit darktable entwickeltBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] wurde.

Das liegt aber weniger an Lightroom, sondern vielmehr an einer anderen Herangehensweise. Tatsächlich gefällt mir dieser Stil besser, als der bisherige.


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Was nun noch fehlt, ist der Feinschliff mit Photoshop, wie ich ihn bereits auf der Seite Schritt 4: Feinschliff von Astrofotos der Milchstraße mit GIMP für GIMP beschrieben habe.

In diesem letzten Schritt werde ich den Kontrast des Himmels und der Milchstraße weiter erhöhen, Sterne reduzieren sowie den Vordergrund freistellen, separat entwickeln und am Ende wieder mit dem Hintergrund zusammenführen.


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Mehr Beiträge zu folgenden Themen:
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5 Kommentare zu „Adobe Lightroom Classic LrC: Milchstraße bearbeiten und entwickeln“

  1. Hallo Hendrik,
    ich folge Deinem Kalender schon länger.
    SUPER SACHE.

    Wie Du bin ich von der Sony-APCS-C auf eine Sony A7R3 umgestiegen.

    Gestern Nacht habe ich endlich einige gute Aufnahmen zusammengebracht. Wetter und Lokation haben super gepaßt.
    Jetzt habe ich mir mal Deine LrC-Anleitung angesehen.

    Das Maskieren mache ich ein bisschen anders.
    In der neuen LrC-Version (z.B. 12.4) gibt es ja die Maskierung mit „Himmel“. Die Software macht eine solche Maske sehr gut. Und für den Vordergrund wird aus dieser dann mit „Maske duplizieren und umkehren“ eine eigene Maske erstellt.
    Damit kann ich dann Himmel und Vordergrund getrennt sehr gezielt bearbeiten.

    Deine Beschreibung mit dem Häckchen „Umkehren“ verstehe ich noch nicht ganz.
    „UmKehren“ bedeutet, dass die Maske ausserhalb des Radialfilters wirkt. ….wird ja dann außen rot angezeigt…. mhm …. ??? ….

    Zm Entrauschen wäre da noch das „KI-Entrauschen“ unter „Details“ zu erwähnen. Das wirkt wahre Wunder. Verwendest Du das auch ?

    Gruß, Wilfried.

    1. Hallo Wilfried,

      es freut mich sehr zu lesen, dass mein Kalender für Dich hilfreich ist! 🙂

      Mit dem Maskieren hast Du vollkommen recht: Lightroom bietet hier mittlerweile die super-hilfreiche Funktion „Himmel maskieren“ und durch das Umkehren dieser Maske erhält man direkt eine Maske für den Vordergrund.

      Das Tutorial auf dieser Seite ist somit überholt bzw. die Funktion stand noch nicht zur Verfügung, als ich es Anfang 2021 geschrieben habe.

      Eine aktuelle Version – mit der von Dir beschriebenen Technik – findet sich hier: https://www.focustoinfinity.de/adobe-lightroom-und-photoshop/astrofoto-guide-howto/

      Ich habe daher das veraltete Tutorial mit einem entsprechenden Hinweis versehen.

      Das KI-Entrauschen verwende ich nicht, da ich die Aufnahmen zuerst mit Sequator stacke und im letzten Schritt mit Topaz Photo AI entrausche. Ich habe es noch nicht direkt verglichen, befürchte aber einen gewissen Detailverlust durch das Entrauschen zu Beginn des Entwicklungsprozesses. Das gilt natürlich nur, wenn mit Stacking gearbeitet wird. Bei Einzelaufnahmen kann man sicher gefahrlos das KI-Entrauschen von Lightroom verwenden.

      Viele Grüße

      Hendrik

  2. Hallo Hendrik, vielen Dank für Deinen wirklich tollen Blog. Für mich als Bildbearbeitungsanfängerin sind Deine Tutorials absolut bereichernd. Aktuell habe ich zu viele Videos geschaut, so daß ich gerade an einem Punkt bin und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Deshalb ist Dein Blog gerade mein Rettungsring. Ich habe mir auch gerade Lightroom und Photoshop im Abo gekauft, wollte ich eigentlich nicht. Aber zu Affinity Photo gibt es zu wenig deutsche Astrovideos. Da dachte ich mir, ich lerne erst mit LR und PS und versuche es später in AP zu übertragen. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf Dein PS Tutorial und auch mal auf ein Tutorial zur Bearbeitung eines Deep Sky Fotos.

    CS Eve

    1. Hi,

      vielen Dank für die lobenden Worte! Es freut mich immer wieder aufs Neue, wenn ich positives Feedback erhalte und sehe, dass sich die Mühen zur Erstellung der zahlreichen Tutorials lohnen. 🙂

      Vielleicht ist es ein grundsätzliches Problem, dass heutzutage alle Tutorials nur noch als Video verfügbar sind und sich. Meiner Meinung nach leider die Nachvollziehbarkeit darunter teilweise ziemlich stark. Umso schöner, wenn ich mit meinem Blog dazu einen Gegenpol bilden kann.

      Bezüglich Deep Sky Fotos muss ich Dich allerdings enttäuschen: Mein Fokus liegt auf der reinen Landschafts-Astrofotografie. Für Deep Sky habe ich nicht die nötige Ausrüstung und plane in nächster Zukunft auch nicht, solche Fotos zu machen.

      Ich würde mich natürlich trotzdem freuen, Dich als regelmäßige Leserin meines Blogs gewinnen zu können. Vielleicht wagst Du ja sogar einmal einen Versuch mit den kostenlosen Tools darktable und GIMP, zu denen ich erheblich mehr Tutorials erstellt habe, als für Adobe-Software. 😎

      Viele Grüße

      Hendrik

      1. Hallo Hendrik, freue mich sehr über Dein Feedback und natürlich auch das meins angekommen ist. Mich hast Du auf jeden Fall als regelmäßige Leserin gewonnen, ich denke es werden noch viele Interessierte folgen.

        Du hast mich auf jeden Fall angespornt mir jetzt doch mal GIMP anzuschauen.

        Viele Grüße und CS Eve

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