Ausschnitt der Milchstraße im Juni, aufgenommen im Nordschwarzwald
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Milky Way Challenge 2021 (Teil 3/3): Juni-Milchstraße fotografiert. – Check!

Erstellt am 07.07.2021 von Hendrik


Kurz nachdem ich mein erstes Milky Way Shooting im Juni erfolgreich durchgeführt hatte, bot sich angesichts des guten Wetters erneut eine Gelegenheit vom 13. auf den 14.06. ein paar tolle Bilder unserer Heimatgalaxie zu machen. – Das war nach der Durststrecke im Mai aber auch bitter nötig.

Vorgefunden habe ich beste Bedingungen: Ein absolut wolkenfreier Himmel und Temperaturen um die 15°C. Insbesondere letztere weiß ich seit dem frostigen Start in die Saison seit Februar zu schätzen, als ich bei -10°C das erste Mal im Jahr 2021 die Milchstraße fotografierte.

Die Ausbeute war dieses Mal ebenfalls wieder sehr gut: Knapp über 200 Fotos hatte ich bei meiner Rückkehr im Gepäck, aus denen ich fünf Bilder entwickeln konnte. – Hört sich erstmal wenig an, ist aber ein normales Foto-/Bildverhältnis, da ich mit Stacking arbeite. D.h. ich benötige pro Motiv etwa 15 bis 30 Aufnahmen, um das Bildrauschen durch Stacking zu reduzieren.


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Besondere Herausforderung war diesmal die sehr kurze Nacht, da wir uns der Sommersonnenwende am 21.06. nähern. Die Sonne sinkt momentan nur noch für sehr kurze Zeit auf weniger als -18° unter den Horizont. Erst ab diesem Punkt bestehen absolute Dunkelheit und ideale Lichtverhältnisse zur FotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] der Milchstraße.

Juni-Milchstraße #1: Heu

Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200
Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200

Das erste Bild meiner Tour. Ein typischer Sommermonat: Das Heu war frisch gemäht, es duftete herrlich und dank angenehmer Temperaturen musste ich nicht einmal frieren. – Perfekt! 🙂

Das Problem: Es war zum Aufnahmezeitpunkt um etwa 23:45 Uhr noch nicht absolut dunkel. Die Sonne befand sich ca. 15° unter und das galaktische Zentrum der Milchstraße 8° über dem Horizont.

Wie eingangs erwähnt, muss sich die Sonne für absolute Dunkelheit (sofern das bei der umgebenden Lichtverschmutzung überhaupt möglich ist) mehr als 18° unter dem Horizont stehen, da sich ihr Licht sonst noch in der Atmosphäre streut und für minimales Restlicht sorgt. Das wiederum sieht man bei Langzeitbelichtungen.

Auch auf der obigen Aufnahme hatte ich ursprünglich mit einem leichten Blauschimmer, der durch das Restlicht verursacht wurde, zu kämpfen.

Bildbearbeitung sei Dank konnte ich dieses Problem jedoch mit darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] ziemlich gut lösen, indem ich die Belichtung rund um die Milchstraße etwas stärker als gewöhnlich reduzierte.

Heißt für mich aber auch, dass Astrofotografie in lichtverschmutzten Regionen schon bei einem Sonnenstand von -15° möglich ist. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, da sich mit dieser Erkenntnis insbesondere in den Sommermonaten mit ihren kurzen Nächten das Zeitfenster zur Aufnahme der Milchstraße erheblich vergrößern lässt!

Ansonsten habe ich bereits Ende Mai eine Aufnahme in dieser Gegend gemacht und hatte schon damals mit der Lichtverschmutzung zu kämpfen. Da jedoch diesmal das galaktische Zentrum bzw. die Milchstraße höher am Himmel standen, sind die Strukturen deutlich besser zu erkennen.

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Bearbeitet wurde dieses FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] wie immer mit meinem Standard-Workflow. D.h.:

  1. Vorbereitung mit darktable: Entfernung toter Pixel und chromatischer Aberrationen.
  2. Stacking mit Sequator: Durch Überlagerung der 30 Aufnahmen wurde das Bildrauschen im Sternenhimmel entfernt.
  3. Entwicklung des Sternenhimmels mit darktable: Im Wesentlichen habe ich Belichtung und Weißabgleich angepasst, sowie die Kontraste der Milchstraße erhöht, um letztere besser herauszuarbeiten.
  4. Stacking des Vordergrunds: Mit meiner neuen Methode zum Stacking des Vordergrunds habe ich das Bildrauschen nochmals erheblich reduzieren können.
  5. Feinschliff mit GIMP: Durch die Freistellung des Vorder- und Hintergrunds konnte ich die beiden Komponenten separat entwickeln. Im Himmel habe ich, ebenso wie im Vordergrund, den Kontrast weiter verstärkt, die Sättigung nochmals feinjustiert und Vorder- und Hintergrundebene so aneinander angeglichen.

Juni-Milchstraße #2: Weizen

Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200
Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200

Ein ähnliches Motiv hatte ich bereits bei meiner Tour im Mai fotografiert. Damals stand das galaktische Zentrum bedeutend tiefer und mich störte die Lichtverschmutzung.

Daher startete ich hier einen neuen Versuch und wählte diesmal „das Weizenfeld nebenan“; d.h. ich baute KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] und Stativ 100m weiter südlich auf.

Die Lichtverschmutzung ist nach wie vor am Horizont zu erkennen. Da jedoch das galaktische Zentrum diesmal höher am Horizont stand, überlagert diese nicht die Struktur der Milchstraße und letztere kommt bedeutend besser zur Geltung.

Die Aufnahme entstand gegen 00:15 Uhr und die Höhe des galaktischen Zentrums betrug etwa 9°.

Die Bearbeitungsschritte habe ich analog zum ersten Bild dieses Beitrags umgesetzt.

Das Bild gefällt mir ausgesprochen gut, da es für mich das Sinnbild des Sommers darstellt und ich in Zukunft viele positive Gefühle mit dieser Aufnahme verbinden werde.

Juni-Milchstraße #3: Phacelia (?) aka Bienenweide

Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200
Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200

Durch Zufall kam ich einige Tage zuvor an diesem Blütenmeer der Bienenweide vorbei, das aus der relativen Monotonie der Reben in der Region direkt herausstach.


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Sofort war der Gedanke gefasst, hiervon ein Bild mit der Milchstraße im Hintergrund zu machen.

Gesagt getan: Die Aufnahme entstand wiederum gegen 01:00 Uhr und das galaktische Zentrum der Milchstraße war mit ca. 11,5° beinahe am Höhepunkt angekommen.

Neben den Standard-Bearbeitungsschritten habe ich in diesem Fall jedoch mithilfe des Weißabgleichs die Blautöne des Himmels und des Vordergrunds verstärkt, um eine bessere Wirkung bzw. Stimmung zu entfalten.

Entstanden ist somit eines meiner bisherigen Lieblings-Astrofotos.

Ich hatte außerdem geplant, in diesem Fall mit Lightpainting zu arbeiten und wollte einige der Blumen im Vordergrund hervorheben. Leider kam jedoch genau während dieser Zeit Wind auf, der die Blumen auf den Fotos wegen der langen Belichtungszeit verwischte. Letzten Endes waren somit alle meine „Lightpaints“ unbrauchbar.

Nichtsdestotrotz konnte ich die Farben und Strukturen im Vordergrund dank Vordergrundstacking dennoch recht gut herausarbeiten.

Was mir an der Aufnahme nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass die erste Reihe der Blumen unscharf sind. Zwar ist die hyperfokale Distanz des Samyang 12mm f/2 bei Blende f/2.8 mit etwa 2m sehr kurz, dennoch war ich mit der Kamera zu nah dran.

Gelöst hätte ich das Problem mit den Lightpainting-Aufnahmen, die ich mit Blende f/8 und einer deutlich verringerten hyperfokalen Distanz. Aus vorgenannten Gründen wurde daraus bekanntlich nichts.

Vielleicht klappt es ja beim nächsten Anlauf besser.

Juni-Milchstraße #4: The core (again)

Sony Alpha 6400, Sony SEL-35F18, 50mm, 30 x 8sec, f/2.5, ISO 6400
Sony Alpha 6400, Sony SEL-35F18, 50mm, 30 x 8sec, f/2.5, ISO 6400

Mittlerweile habe ich Gefallen daran gefunden, mit meinem Sony SEL-35F18 und seinen umgerechnet ca. 50mm Brennweite Großaufnahmen des galaktischen Zentrums zu machen. Begonnen habe ich damit bereits bei der Fotografie der Mai– und der Juni-Milchstraße.

Leider hat mir auch in diesem Bild der Wind einen Strich durch die Rechnung gemacht: Am Horizont sind, links und rechts des Baums, verwischte Gräser zu erkennen, die im Wind schwankten und nun wie eine Verunreinigung (?) auf dem entwickelten Bild wirken.


Samyang AF 12mm f/2

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Davon abgesehen sind die Strukturen des galaktischen Zentrums sehr gut zu erkennen und wirken ziemlich imposant.

Die Aufnahme entstand gegen 01:30 Uhr und das galaktische Zentrum hatte mit 12,4° seinen Höhepunkt erreicht.

Juni-Milchstraße #5: Lightpainting

Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200
Milchstraße mit Sony Alpha 6400, Samyang 12mm f/2, 18mm, 30 x 20sec, f/2.8, ISO 3200

Das letzte Bild meiner Tour.

Ursprünglich hatte ich hier ein anderes Motiv vorgesehen: Ich wollte an dieser Stelle einige Blumen per Lightpainting in Szene setzen.

Wie bei den beiden vorherigen Bildern hat mir auch hier der Wind einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

So musste ich kurzerhand umdisponieren und habe mich für diese Bildkomposition mit dem Anhänger im Vordergrund entschieden.

Der Wind ist auch hier an den verwischten Ästen der Bäumen zu erkennen, deren Zweige heftigt im Wind wehten.

Zum Aufnahmezeitpunkt war es bereits 02:00 Uhr und das galaktische Zentrum war bereits wieder am Sinken.

Auch dieses Bild wurde mit meinem Standardverfahren entwickeltBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link]. – Mit dem kleinen Unterschied, dass ich den Anhänger im Vordergrund via Lightpainting mit meiner Taschenlampe ausleuchtete und (sehr dezent) im Bild hervorgehoben habe. Im Gegensatz zu den Blumen im Bild #3 hat sich der Anhänger wenigstens nicht im Wind bewegt. 😎

Fazit

Schön war’s. Und anstrengend – schließlich musste ich (wiedermal) am nächsten Tag arbeiten.

Die Mühe hat sich jedoch gelohnt. Das war somit der fünfte Monat in Folge, an dem ich Aufnahmen der Milchstraße im Rahmen meiner Milky Way Challenge 2021 machte.

Bleiben noch vier weitere Monate übrig. Das Gute ist, dass die optimale Zeit zur Fotografie immer früher sein wird. Im August beispielsweise sollten alle Aufnahmen bereits gegen 23:30 Uhr im Kasten sein. Das ist deutlich besser mit der Arbeitswoche zu vereinen. 😉


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