Milchstraße über dem Nordschwarzwald im April 2022.
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Astro-fotografiert: Milchstraße im April 2022

Erstellt am 11.05.2022 von Hendrik


Weiter geht’s: Nachdem sich seit Februar dank des relativ beständigen Wetters regelmäßig ein perfektes Zeitfenster zur Fotografie der Milchstraße ergeben hat, konnte ich in der Nacht vom 27. auf den 28. April die Gelegenheit erneut beim Schopf packen und ein paar Aufnahmen machen.

Allmählich kommt die „Milky Way Shooting Season 2022“ richtig in Fahrt: Das galaktische Zentrum steht inzwischen hoch am Himmel und erlaubt tolle Fotos der Milchstraße.

Leider verschiebt sich die optimale Zeit zur Fotografie im weiteren Jahresverlauf immer weiter in die Nacht hinein. Diesmal „durfte“ ich um 02:15 Uhr aufstehen. Aber ich will ja nicht jammern, schließlich mache ich das alles freiwillig. 😉

Die Temperaturen waren jedenfalls mit ca. 7°C sehr angenehm: Nicht zu kalt und nicht zu warm.


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Das Ziel meiner Tour war eine neue Location, die ich am Tag zuvor erkundet und ein paar vielversprechende Positionen auserkoren hatte.

Wie immer hatte ich meine Sony Alpha 6400 dabei. Neben meinem Walimex 12mm f/2 setzte ich diesmal auch auf das Objektiv Sony SEL24F18ZBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link]. Die längere Brennweite und die besondere Perspektive reizten mich, nachdem ich schon im März mein Glück mit dieser Linse versuchte.

Bild #1: Streuobstwiese (mit Walimex 12mm f/2)

Milchstraße im April. Aufgenommen mit Sony Alpha 6400 und Walimex (Samyang) 12mm f/2.
Milchstraße über Streuobstwiese. Sony Alpha 6400 mit Walimex 12mm f/2, 18mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400

Das erste Bild dieser Tour entstand gegen 03:00 Uhr. Das galaktische Zentrum war bereits über dem Horizont zu sehen und hatte etwa eine Höhe von 9° erreicht.

Vor Ort roch die Luft intensiv nach Frühling und es war absolut leise. – Herrliche Bedingungen, um sich voll und ganz auf den Sternenhimmel und dessen FotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] konzentrieren zu können.

Mein Plan war bis hierhin schonmal geglückt: Es waren keine Reben weit und breit zu sehen. 😎

Nachdem ich in meinem letztjährigen ISO-Vergleichstest feststellte, dass mithilfe von Stacking bei ISO 6400 auch mit einem APS-C-Sensor sehr gute Ergebnisse erzielbar sind, setze ich mittlerweile ausschließlich auf diese Lichtempfindlichkeit.

Wie immer machte ich daher für dieses Bild 16 Einzelaufnahmen mit jeweils einer Belichtungszeit von 10sec und Blende f/2.8.

Die EntwicklungBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] erfolgte natürlich entsprechend meines Tutorials Astrofoto: Milchstraße fotografieren & entwickeln mit darktable, GIMP & Sequator und umfasste im Wesentlichen vier Schritte:

  1. Vorbereitung der Einzelaufnahmen zum Stacking: Der erste Schritt erfolgt mit darktable und dient der Vorbereitung bzw. Optimierung der Einzelaufnahmen auf den nachfolgenden Stacking-Prozess. Der Arbeitsschritt umfasst bspw. die Objektivkorrektur, Reduzierung chromatischer Aberrationen und die Entfernung toter Pixel.
  2. Stacking mit Sequator: In diesem Arbeitsschritt findet der Stackingprozess mit Sequator statt. Dabei werden alle Einzelaufnahmen übereinandergelegt (gestackt) und auf diese Weise das Bildrauschen, das bei hohen ISO-Werten zwangsweise entsteht, erheblich reduziert. Sequator ist dabei in der Lage, die Sternenbewegungen zu kompensieren und die Einzelaufnahmen dennoch miteinander zu kombinieren.
  3. Entwicklung mit darktable: Der dritte Prozessschritt ist die eigentliche Entwicklung in darktable. Hier werden die Kontraste angepasst, um den Sternenhimmel zu betonen und die Milchstraße sichtbar zu machen. Zudem wird der Weißabgleich eingestellt, um dem Bild die gewünschte Farbtemperatur zu verpassen.
  4. Feinschliff und Vordergrund-Stacking mit GIMP: Im letzten Schritt findet in GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] die getrennte Entwicklung von Vorder- und Hintergrund statt. Farben, Sättigung und Belichtung werden „feingetuned“.

Das Ergebnis ist ein relativ neutrales Astrofoto, das mir durchaus gefällt.

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Bild #2: Streuobstwiese (mit Sony SEL24F18Z)

Streuobstwiese unter der Milchstraße. Sony Alpha 6400 mit Sony SEL24F18Z, 36mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400
Streuobstwiese unter der Milchstraße. Sony Alpha 6400 mit Sony SEL24F18Z, 36mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400

Die zweite Aufnahme machte ich von der gleichen Position aus. Diesmal jedoch nicht mit meinem Walimex, sondern mit dem SonyBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] SEL24F18Z.

Eingangs schrieb ich bereits, dass ich die Brennweite von umgerechnet 36mm (~35mm) für die Astrofotografie ziemlich spannend finde: Nicht ganz so weitwinklig wie das Walimex mit 18mm und nicht so stark „tele“ wie bei umgerechneten 50mm des SEL35F18.

Die Brennweite ist gerade noch kurz genug, um nach NPF-Rechner eine Belichtungszeit von 10sec zu verwenden.

Zwar sind dann schon leichte Sternenspuren auf den Einzelaufnahmen zu sehen – jedoch werden diese durch das Stacking mit Sequator drastisch reduziert. Auf dem gestackten Bild erscheinen die Sterne quasi punktförmig. Bingo! 😀

Der im Vergleich zum Walimex größte Nachteil des SEL24F18Z ist, dass via Focus-By-Wire, d.h. elektronisch über die KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link], auf die Sterne fokussiert werden muss. Das ist etwas umständlicher, als mit dem manuellen Fokusring des Walimex einmalig scharfzustellen. Außerdem muss jedes Mal, wenn die Kamera aus- und wieder eingeschaltet wird, erneut fokussiert werden.

Zudem leidet das SEL24F18Z – im Gegensatz zum deutlich günstigeren Walimex – unter einer minimalen Dezentrierung, was es unmöglich macht, alle Sterne wirklich in den Fokus zu bekommen. Glücklicherweise fällt dieses Problem nach dem Stacking auf dem entwickelten Bild ebenfalls nicht mehr auf.

Bild #3: Querfeldein

Querfeldein. Sony Alpha 6400 mit Walimex 12mm f/2, 18mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400
Querfeldein. Sony Alpha 6400 mit Walimex 12mm f/2, 18mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400

Die nächste Location lag nur wenige Fußminuten von der vorangehenden entfernt. Die Aufnahme entstand gegen 03:45 Uhr und das galaktische Zentrum hatte mit 10,5° beinahe seine maximale über dem Horizont erreicht.

Diesmal kam wieder das Walimex mit seinen umgerechneten 18mm Brennweite zum Einsatz. Die Kameraeinstellungen sowie die Entwicklungsschritte waren identisch zu der ersten Aufnahme. Der Vordergrund wurde hier ebenfalls mit GIMPBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] gestackt, um weitere Details besser herausarbeiten zu können.

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Bild #4: Silhouetten

Silhouetten. Sony Alpha 6400 mit Sony SEL24F18Z, 36mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400
Silhouetten. Sony Alpha 6400 mit Sony SEL24F18Z, 36mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400

Gleiche Location wie oben, nur wieder mit dem SEL24F18Z anstatt dem Walimex fotografiert.

Hier habe ich ganz bewusst keine Details im Vordergrund herausgearbeitet, sondern den Kontrast soweit erhöht, dass nur noch die Umrisse der Baumlinie erkennbar sind.

Wenn ich eine persönliche Lieblingsaufnahme dieser Serie küren müsste, dann wäre es diese. 😎

Bild #5: Standard

Reben. Sony Alpha 6400 mit Walimex 12mm f/2, 18mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400
Reben. Sony Alpha 6400 mit Walimex 12mm f/2, 18mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400

Ganz ohne Reben ging es dann doch nicht. 😀

Auf dem Rückweg kam ich – mal wieder – an meiner bisherigen Lieblingslocation zur Fotografie der Milchstraße vorbei und nahm diese Serie gegen 04:00 Uhr auf – gerade noch rechtzeitig, bevor die astronomische Dämmerung anbrach.

Das galaktische Zentrum hatte am Himmel seinen Höhepunkt mit etwa 11,5° erreicht und ließ sich im Zuge der Nachbearbeitung hervorragend herausarbeiten.

Bild #6: Close-Up mit SEL24F18Z

Close-Up der Milchstraße. Sony Alpha 6400 mit Sony SEL24F18Z, 36mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400
Close-Up der Milchstraße. Sony Alpha 6400 mit Sony SEL24F18Z, 36mm, 16 x 10sec, f/2.8, ISO 6400

Letztes Bild meiner Tour. – Gleiche Location wie beim vorherigen Bild.

Die astronomische Dämmerung war bereits angebrochen, das galaktische Zentrum befand sich ca. 12° über dem Horizont und erreichte damit schon fast das in diesen Breitengraden mögliche Maximum von 12,4°.

Erneut kam das SEL24F18Z zum Einsatz.

Das gleiche Motiv habe ich übrigens letztes Jahr mit dem Sony SEL35F18 (mit umgerechnet 50mm Brennweite) aufgenommen.

Beide Brennweiten haben ihren Charme, wobei ich 35mm flexibler und unkomplizierter finde: Die Belichtungszeiten können etwas länger eingestellt werden, ohne dass sich Sternspuren am Himmel bilden. Gerade mit dem nicht ganz so rauschfreien APS-C-Sensor meiner Alpha 6400 sind daher 35mm die bessere Wahl zur AstrofotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link].

Fazit

Dieses Jahr läuft es bisher wirklich gut mit der Fotografie der Milchstraße. Während ich in 2021 Monat für Monat um den wolkenfreien Himmel bangen musste, hatte ich bisher 2022 immer Glück.

Mittlerweile war ich im laufenden Jahr schon fünfmal auf Tour. Das kann ich sehen lassen! 😎

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Vor allem vor dem Hintergrund, dass ich es eigentlich etwas gemütlicher und ungezwungener angehen lassen wollte, denn ich bin wirklich kein Fan vom nächtlichen Aufstehen und es kostet mich jedes Mal eine Menge Überwindung, mitten in der Nacht meine Sachen zu packen und in die Dunkelheit hinaus aufzubrechen.

Alle Mühen sind aber spätestens immer dann vergessen, wenn ich zum ersten Mal auf einer Tour meine Kamera auf mein StativBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] montiert und die ersten Aufnahmen der Milchstraße im Kasten habe. – Für mich macht das einen großen Teil der Faszination an diesem Thema aus.

Die neue Location war außerdem eine willkommene Abwechslung und hat mir einmal ein paar neue Motive ermöglicht, auf denen keine Berge oder Reben zu sehen sind. Das werde ich hoffentlich in den kommenden Monaten weiter ausbauen können.

Zudem konnte ich endlich einmal ausreichende und sehr gute Erfahrungen mit meinem neuen, gebrauchten SEL24F18Z sammeln und bin von den Ergebnissen begeistert.

Daher freue ich mich auf die kommenden Monate und bin gespannt, welche Bilder noch möglich sein werden. Leider muss ich dann nochmals eine ganze Stunde früher aufstehen… 😉


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