In den letzten beiden Jahren hatte ich im August nicht viel Glück mit Astrofotos in der hiesigen Region: Es hing zu viel Dunst in der Luft und die Milchstraße war nicht klar zu sehen.
Anders ist das dieses Jahr: Nach mehrwöchigem Dauerregen und beinahe winterlichen Temperaturen 😉 ist die Luft scheinbar frei von Staubpartikeln.
Als ich abends am 10. August mit meiner Sony Alpha 7 III und dem SEL24F14GM unterwegs war und beinahe nicht mehr daran glauben wollte, dass auch im August noch brauchbare Astrofotos der Milchstraße im Nordschwarzwald möglich sind, fand ich bei 20°C und wolkenfreiem Himmel gegen 22:30 Uhr beste Sichtbedingungen vor.
Übrigens muss man zu dieser Jahreszeit endlich nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen, um die Milchstraße zu fotografieren. Dafür steht sie allerdings auch nicht mehr so hoch am Himmel und erreicht nur noch ca. 11° anstatt 12,4° am Horizont.
Bild #1
Die erste Aufnahmeserie machte ich gleich zu Beginn der Tour:
Die Sonne war zu dieser Zeit gerade einmal auf -16° unter den Horizont gesunken. – Keine absolute Dunkelheit, aber absolut ausreichend für die lichtverschmutzte Region.
Trotz Lichtverschmutzung und Sonnen-Restlicht konnte ich die Milchstraße hier sehr gut herausarbeiten. – Wie in letzter Zeit eigentlich immer verwendete ich dazu neben dem altbekannten Sequator Lightroom LrC, Photoshop und das StarXTerminator-Plugin.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Milchstraße":
Bild #2
Etwa eine Stunde später machte ich dann auch schon die letzte Aufnahmeserie des Abends:
Die Milchstraße hatte sich schon beinahe zu weit in Richtung Süd-West bewegt, wo die Lichtverschmutzung einer nahegelegenen Stadt zum Problem wird.
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Übrigens ist diese der Hauptgrund, weshalb ich in den Spätsommermonaten hierzulande Schwierigkeiten mit meinen Astrofotos habe. Besonders ärgerlich: Soweit ich das bisher ausmachen konnte, wird ein Großteil der sichtbaren Lichtverschmutzung von einem einzigen Industriegebäude verursacht.
Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Lichtverschmutzung":
Vielen Dank auch. 😕
Trotzdem ist es mir noch irgendwie gelungen, in der Nachbearbeitung die hellsten Bildstellen abzumildern. Den Horizont habe ich dabei etwas zu stark entsättigt, aber insgesamt mag ich die neutralen Farben dieses Bilds.
Fazit
Der Fluch ist gebrochen: Jetzt weiß ich endlich, dass prinzipiell auch im Spätsommer noch gute Astrofotos in der Region möglich sind.
Allmählich neigt sich die Saison aber leider schon wieder dem Ende entgegen und ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr noch neue Motive vor die Linse bekomme. Wegen der „Süd-West-Lichtverschmutzung“ werde ich mich wohl spätestens im September mal ins Auto setzen und versuchen, ein paar neue Locations ausfindig zu machen.
Bis dahin steht noch eine Zeitrafferaufnahme der Perseiden auf der Agenda. Mal sehen, ob die Sichtverhältnisse und vor allem das Wetter mitspielen…
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Zusammenhang von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert
- Lichtverschmutzung in der Astrofotografie
Soweit ich das bisher ausmachen konnte, wird ein Großteil der sichtbaren Lichtverschmutzung von einem einzigen Industriegebäude verursacht.
So Ähnliche Probleme kenn ich in meinen Umgebung auch: Eine „Vergnügungspemtel“ genügt und die Nacht ist mit Laserstahlen verseucht oder Ortschaften die Kreuzungen u. Kreisverkehre als UFO Landeplatz ausleuchten … 🙁
Hi Fred,
ja, die Lichtverschmutzung ist leider wirklich ein Problem bei der Astrofotografie. Andererseits habe ich auch nicht die Zeit, um stundenlang zu einem weniger lichtverschmutzten Standort zu fahren.
Für die hiesige Region hat mich inzwischen die Erfahrung gelehrt, dass der beste Zeitraum zur Fotografie der Milchstraße März bis Juni ist. Das variiert selbstverständlich je nach Örtlichkeit.
Viele Grüße
Hendrik
Hallo Hendrik
mit der Mittenwalder Gegend hab ich gute Erfahrungen gemacht . Am Lautersee hatte ich damals mein Foto vom Riesen Vollmond hinbekommen. Oder an der oberen Isar bei Wallgau hatte ich einige Nächte gebucht.
Bei mir wird’s wieder höchste Zeit dazu .
Gruß
fred.
Hallo Fred,
es gibt sicherlich viele tolle Regionen, in denen sich die Astrofotografie in Deutschland lohnt. Allerdings mangelt es mir momentan sowohl an Zeit als auch an Elan, um den Anfahrtsweg auf sich zu nehmen. – Leider, denn die Ergebnisse und das jeweilige Erlebnis machen diese Strapazen in der Regel wieder wett. 😎
Viele Grüße
Hendrik