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Astrofotografie: Häufige Fehler und wie Du sie vermeidest

Erstellt am 20.07.2023 von Hendrik


Das Feld der Astrofotografie ist komplex. Um gute Bilder zu machen, musst Du ganz genau wissen, was Du tust und Deine Shootings am besten im Voraus planen. Welche Fehler dabei passieren können und wie Du diese vermeidest, erfährst Du in diesem Beitrag.


Vor weniger als einem Jahr nahm ich meine ersten Fotos des Sternenhimmels und der Milchstraße auf. Rückblickend habe ich von Mal zu Mal ziemliche Fortschritte gemacht. Das lag einerseits an neuer Hardware wie meiner der Sony Alpha 6400, die die RX100 ablöste, andererseits an meinen besseren Kenntnissen in der Bedienung von GIMP und darktable zur Entwicklung der Milchstraße und insbesondere an einem ganzen Haufen Fehlern, die ich bereits machte und daraus lernen konnte.


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Während sich Fehler bei der Entwicklung von Bildern der Milchstraße oder des Sternenhimmels ganz einfach korrigieren lassen, indem man zur größten Not den Entwicklungsprozess ganz einfach wiederholt, sind Fehler bei der Fotografie unverzeihlich. Letztere führen unweigerlich zu einer Menge Frust, wenn man nach einem langen Shooting zuhause feststellt, dass die Aufnahmen fehlerhaft sind und keine brauchbaren Ergebnisse liefern – auch wenn sie auf dem Display der KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] während der Fotosession noch hervorragend aussahen.

Wie Du diese ärgerlichen Fehler vermeidest und worauf Du achten solltest, versuche ich nachfolgend zu erläutern – in der Hoffnung, Dir einige Ärgernisse zu ersparen und Dir einen guten Start ins Thema Astrofotografie zu ermöglichen:

Fokus falsch eingestellt

Wie ich schon im Beitrag Astrofotografie: Einstellungen für Milchstraße und Sternenhimmel schrieb, ist die Fokussierung problembehaftet: Erstens ist es stockdunkel, wenn Du den Sternenhimmel fotografierst und zweitens kannst Du Dich nicht auf die Unendlich-Markierung Deines ObjektivsBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] oder auf die Unendlich-Einstellung Deiner Kamera verlassen.

Daher führt kein Weg daran vorbei, manuell zu fokussieren. – Und zwar entweder auf ein Motiv Deiner Wahl im Vordergrund oder aber auf einen hellen Stern am Himmel. Bei den spiegellosen Sony-Kameras kannst Du das ganz gut mit der Lupenfunktion bewerkstelligen.

Eine fehlerhafte Fokussierung war und ist tatsächlich bisher einer meiner häufigsten Fehler, die ich bei der AstrofotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] mache. Das Gemeine daran: Oft erkennst Du eine Unschärfe nicht einmal beim Blick auf das Kameradisplay.

Merke Dir daher: Prüfe den Fokus so oft wie möglich. Vergewissere Dich mehrmals, dass der Fokus noch so sitzt, wie Du ihn eingestellt hattest.

Belichtungszeit zu kurz oder zu lang

Die nötige bzw. maximal mögliche Belichtungszeit berechnest Du nach der 500er-Formel, die ebenfalls im oben verlinkten Beitrag kurz erklärt wird.


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Wichtig bei der Einstellung der Belichtungszeit ist, dass Du diese im Rahmen der Möglichkeiten maximierst und gleichzeitig so kurz hältst, dass die Bildung von Sternenspuren vermieden wird. Belichtest Du zu kurz, verschenkst Du wertvolle Bildinformationen, die später bei der Entwicklung fehlen.

Lass Dich nicht von einem zu hellen Bild auf dem Kameradisplay täuschen, sondern behalte das Histrogramm im Blick. Einen lesenswerten Beirag dazu gibt es auf lonelyspeck.com (auf englisch).

Die richtige Belichtungszeit kannst für Deine Kamera und Dein ObjektivBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] kannst Du außerdem mit der NPF-Formel bzw. mit dem NPF-Rechner bestimmen.

Blende zu weit offen

Da Du hoffentlich ein Objektiv mit einer Maximalblende von mindestens f/2.8 verwendest, sind die Regeln klar: Die Blende muss möglichst weit geöffnet werden.

Aber: Fotografiere nicht mit Offenblende. Das wiederum führt zu Abbildungsfehlern im Randbereich (sog. Koma). Besser ist es, etwa eine Blendenstufe abzublenden – natürlich nur, sofern das verwendete Objektiv Potential dazu hat und die Offenblende größer als f/2.8 ist.

Meine ersten Bilder sind allesamt mit der RX100Bei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] und der Maximalblende f/1.8 entstanden. Gerade im Randbereich dieser Fotos ist das Koma deutlich zu erkennen und stört mich im Nachhinein. Eine Korrektur ist nicht ohne weiteres möglich, lässt sich aber durch Abblenden reduzieren.

Koma im Randbereich bei f/1.8 der RX100
Koma im Randbereich bei f/1.8 der RX100

ISO-Empfindlichkeit zu hoch

Die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors wird über den ISO-Wert gesteuert. Du solltest den ISO-Wert so niedrig wie möglich wählen, um Bildrauschen zu vermeiden. Maximiere daher unbedingt die Belichtungszeit und die Blende, bevor Du die ISO-Empfindlichkeit einstellst, da die ersten beiden Parameter kein Bildrauschen verursachen.

Der ISO-Wert bewegt sich in der Astrofotografie in der Regel zwischen 1600 und 6400. – Abhängig von den vorherrschenden Lichtverhältnissen.

Histogramm nicht beachtet

Idealerweise hast Du das Histogramm Deiner Kamera im Blick, wenn Du die Parameter

  • Belichtungszeit
  • Blende und
  • ISO-Empfindlichkeit

einstellst. Dabei solltest Du unbedingt beachten, dass das Histogramm über die gesamte Breite Bildinformationen aber keine extremen Ausschläge auf der linken (=Bild zu dunkel) oder der rechten (=Bild zu hell) Seite enthält.


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Kleidung falsch gewählt

Ja, auch die Kleidung ist problematisch bei der Astrofotografie. Nachts ist es nämlich nicht nur dunkel, sondern meistens auch recht kalt. Das gilt insbesondere fürs Fotografieren, wo man in der Regel nicht allzu viel Bewegung hat. Das ein oder andere Shooting musste ich bereits abbrechen, weil ich kein Gefühl mehr in den Fingern hatte und letzten Endes die Kamera nicht mehr bedienen konnte. Siehe bspw. meine Beiträge hier und hier.

Sehr empfehlenswert für die kalte Jahreszeit ist übrigens ein Handwärmer.

Keine Beleuchtung

Du solltest unbedingt eine Stirn- oder Taschenlampe dabei haben. Idealerweise mit Rotlicht, denn so behältst Du Deine Nachtsicht bei, während Du bei weißem Licht bis zu 30 Minuten benötigen wirst, bis sich Deine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt haben. Gerade die feinen Nuancen im Nachthimmel sind ohne ausreichende Anpassung der Augen nicht zu erkennen und folglich ist die Bildkomposition erheblich erschwert.

Keine Planung

Die Planung eines Astro-Shootings im Vorfeld ist extrem wichtig. Du kannst nicht einfach losfahren, sondern musst einige Faktoren im Voraus berücksichtigen:

  • Mondphase: Scheint der Mond zu hell, überstrahlt er den Sternenhimmel und Du wirst kein gutes FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] erhalten. Daher solltest Du entweder jeweils die drei Tage vor und nach Neumond nutzen, oder darauf achten, dass der Mond während dem Shooting ungergegangen ist.
  • Wetter: Behalte das Wetter im Vorfeld im Auge, denn eine geschlossene Wolkendecke macht Dein Vorhaben ebenfalls zunichte.
  • Jahreszeit / Uhrzeit: Die Milchstraße ist insbesondere von Februar bis Anfang November zu sehen. Die Uhrzeiten, an denen das Zentrum über dem Horizont steht, variieren dabei im Jahresverlauf. Sehr nützlich in diesem Zusammenhang ist die App Photopills.
  • Besichtung im Voraus: Besichtige die geplanten Shooting-Locations im Voraus bei Tageslicht. Bei Nacht wirst Du Dich nämlich garantiert nicht zurecht finden, wenn Du das erste Mal einen Ort aufsuchst und ihn nicht kennst.
  • Lichtverschmutzung: Achte auf die Umgebung. Große Städte, die in Richutng der geplanten Astro-Aufnahmen liegen, sind bspw. noch bis in 50km Entfernung zu sehen.

In aller Ausuführlichkeit habe ich die verschiedenen Planungsfaktoren und Fehlerquellen bereits im Beitrag Standortsuche und Planung von Milchstraßenfotos in lichtverschmutzten Regionen beschrieben.

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Fazit

Wie Du siehst, kann man bei der FotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] der Milchstraße oder des Sternenhimmels einige Fehler machen. Mit einiger Übung wirst Du allerdings lernen, diese zu vermeiden. Ich hoffe, dass Dir hierbei mein Beitrag gefallen hat und Du Dir damit bei Deinen nächsten Versuchen einige ärgerliche Fehltritte ersparen wirst.


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Vielen Dank für Deine Unterstützung!


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4 Kommentare zu „Astrofotografie: Häufige Fehler und wie Du sie vermeidest“

  1. Sehr nützlich in diesem Zusammenhang ist die App PhotoPills.

    übrigens: bei der Installation von PhotoPills hab ich wohl aus versehen die Englische Version erwischt; kann man`s noch auf Deutsch umstellen? Bin ich Betriebsblind?
    Dank schon mal!

    1. Hallo Fred,

      PhotoPills setze ich auch gerne und oft ein. 😉

      Gerade mal nachgeschaut: In den Einstellungen der App kannst Du die Sprache auf deutsch umstellen. Bei mir ist dort standardmäßig „Systemsprache“ ausgewählt.

      Viele Grüße

      Hendrik

  2. Wie in der Schule: die Grundrechenarten und das kleine EinMalEins üben und beachten sonst mache ich ganz schnell Anfängerfehler. Schon unfreiwillig ausprobiert …

    1. Hallo Fred,

      ja – man kann es nicht oft genug wiederholen. Auch mir passieren als noch Fehler aus Unachtsamkeit (falsche Blende, falsche Belichtungszeit, falscher Fokus). Sehr ärgerlich, wenn man das erst zuhause merkt. 😉

      Viele Grüße

      Hendrik

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