Nachdem mein erster Versuch zur Fotografie von Sternenspuren total missglückte, habe ich Mitte Dezember einen klaren Abend genutzt und einen neuen Anlauf gestartet.
Diesmal mit Erfolg! 🙂
Bei windigen 3°C habe ich mich daher an die gleiche Location begeben und losgelegt. Da fast Vollmond herrschte, musste ich mir zumindest um die Ausleuchtung der Umgebung keine Gedanken machen.
Inhalt:
Kamerasetup
Los geht’s erstmal mit der Beschreibung meines Kamerasetups.
Mit im Gepäck waren diesmal:
- Sony Alpha 6400
- Samyang 12mm f/2
- Stativ
- Objektivwärmer
Mit Ausnahme des Objektivwärmers war also alles beim Alten.
Den Objektivwärmer habe ich mir kurzfristig wegen der kalten Temperaturen zugelegt, um zu verhindern, dass die
während der doch erheblichen Aufnahmedauer beschlägt.Die ideale Einstiegslinse in die Landschafts-Astrofotografie: Walimex Pro 12mm f/2* |
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Das hat auch hervorragend funktioniert. Selbst nach den zahlreichen Einzelaufnahmen war die Frontlinse absolut klar, während alles andere Equipment mit Feuchtigkeit beschlagen war.
Den Objektivwärmer betrieb ich mit einer kleinen Powerbank, die unter dem Stativ eingehakt war.
Nach dem letzten Debakel bzw. nach meinem letzten Fehlversuch legte ich besonderes Augenmerk auf die richtige Fokussierung.
Der Objektivwärmer machte dieses Unterfangen leider nicht einfacher, da dessen Manschette genau um den Fokusring angelegt wird und die Gefahr besteht, dass sich bei der Montage der Fokus ändert.
Beim Einstellen des Fokus stellte ich leider erneut fest, dass es mir unmöglich war, auf den Baum am Horizont und gleichzeitig auf die Sterne im rechten Bilddrittel zu fokussieren. Meine bisherige Vermutung, dass mein Samyang dezentriert ist, scheint sich leider allmählich zu bestätigen. 🙁
Nachdem das Stativ aufgebaut, die
nivelliert, das Objektiv fokussiert und der Objektivwärmer aktiviert waren, konnte es dann endlich mit der eigentlichen Aufnahmephase losgehen.Aufnahmephase
Für die Sternenspuren wählte ich folgende Settings:
- 270 Aufnahmen
- 20 sec Belichtungszeit je Aufnahme
- Blende f/2.8
- ISO 1000
In Summe ergab sich also eine Gesamtaufnahmedauer von 1,5 Stunden.
Die übrigen Einstellungen waren identisch zu meinen sonstigen Astrofotos.
Danach hieß es erst einmal: Warten, warten, warten. – Geschlagene 90 Minuten stand ich mir wahrhaft die Beine in den Bauch und die Zeit zog sich wie Kaugummi. 🙁
Letztlich beendete die Alpha nach der geplanten Dauer ihre Aufnahmeserie und ich packte mein Equipment ein und trat den Rückweg an.
Entwicklung
Zuhause am PC war ich erleichtert: Die Aufnahmen sahen sehr gut aus, die Schärfe passte. Nach meinem letzten Fehlversuch war ich auf das Schlimmste gefasst und letztendlich sehr erleichtert.
Die ideale Einstiegslinse in die Landschafts-Astrofotografie: Samyang Pro 12mm f/2* |
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Es konnte also losgehen mit der Entwicklung.
Die einzelnen Arbeitsschritte sahen folgendermaßen aus:
- Vorbereitung der Aufnahmen zum Stacking mit Sequator in darktable
- Stacking mit Sequator unter Verwendung der Option „Startrails“
- Entwicklung der gestackten Aufnahme mit darktable
Mit Ausnahme des ersten Schritts wichen die Punkte zwei und drei in einigen elementaren Teilen von meinem Tutorial zur Entwicklung von Astrofotos der Milchstraße ab.
Sobald es mir die Zeit erlaubt, werde ich daher ein ausführliches Tutorial zur
und Entwicklung von Startrails veröffentlichen.Update vom 25.12.2021: Das Tutorial zur Fotografie und Entwicklung von Startrails gibt es ab sofort unter Tutorial Startrails / Sternenspuren fotografieren & entwickeln.
Fazit
Ich bin ganz zufrieden mit meinem zweiten Versuch.
Startrails sind eine willkommene Abwechslung im ansonsten relativ kargen Winter, in dem sich normalerweise nicht allzu viele Fotomotive finden lassen. – Von der Milchstraße ganz zu schweigen.
Eventuell werde ich es in den nächsten Wochen nochmals auf mich nehmen, und mich an einer anderen Bildkomposition mit Startrails versuchen.
Sehr ärgerlich ist jedoch, dass mein
tatsächlich dezentriert zu sein scheint. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack bei mir.Noch ärgerlicher ist, dass ich das ein ganzes Jahr lang nicht bemerkt habe. Der Problematik werde ich in einem gesonderten Beitrag nochmal nachgehen.
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
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- Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.