Wenn die Milchstraße im Dezember und Januar kaum und ihr galaktisches Zentrum gar nicht zu sehen ist, dann ist die beste Zeit für die Fotografie von Startrails bzw. Sternenspuren: Die Tage sind kurz, die Nächte dafür umso länger.
Schon gegen 18 Uhr lassen sich diese beeindruckenden Aufnahmen anfertigen. – Ganz anders, als bei der
der Sommermilchstraße, die sich im Zeitraum von Februar bis September überwiegend inmitten der Nacht abspielt.Bei Starttrails handelt es sich um Langzeitbelichtungen des Sternenhimmels, sodass sich Sterne durch die Erdrotation kreisförmig über den Horizont bewegen. Je länger die Belichtungszeit, desto eindrucksvoller das Ergebnis.
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Welche Kameraeinstellungen für die Fotografie von Startrails nötig sind und welche Entwicklungsschritte zu tollen Fotos führen, erfährst Du in diesem Tutorial.
Inhalt:
Startrails fotografieren
Ohne Fotos keine Startrails. – Daher geht es in diesem Tutorial mit der Planung und Fotografie von Sternenspuren bzw. den optimalen Kameraeinstellungen los.
Doch zunächst einmal zur Planung des Shootings…
Planung
Den besten Effekt erzielst Du, indem Du die Sternenspuren in Richtung Norden fotografierst.
Warum nach Norden? – Weil sich dort der Nord- bzw. Polarstern befindet.
Um diesen Stern rotieren alle anderen Sterne. Bei ausreichend langer Belichtungsdauer bilden sich durch die kontinuierliche Erdrotation die bekannten Kreisspuren (siehe Bild oben).
Den Nordstern findet man ganz einfach, indem man sich am Sternbild des großen Wagens orientiert, wie die nachfolgende Darstellung veranschaulicht (die Sterne des großen Wagens sowie der Polarstern werden hier zur Veranschaulichung vegrößert dargestellt):
Mit etwas Übung lässt sich der Nordstern relativ einfach am Horizont finden, indem man sich am Sternbild des großen Wagens orientiert. Die imaginäre Verlängerung dessen beider rechter Kastensterne führt direkt zum Polarstern (roter Pfeil in der Abbildung oben).
Wetter
Versteht sich eigentlich von selbst, aber der Vollständigkeit halber möchte ich nochmals erwähnen, dass sich klare, wolkenfreie Nächte bestens für die Fotografie der Sternenspuren eignen.
Mondphase
Im Gegensatz zur Fotografie der Milchstraße, bei der die Mondphase eine ganz entscheidende Rolle zum Gelingen beiträgt, spielt der Mond bei Startrails eine eher untergeordnete Rolle.
Klar – Du solltest nicht frontal auf ihn mit Deiner
draufhalten, wenn er scheint, da das Bild sonst verwaschen wirkt und nicht viele Sterne zu sehen sein werden.Die ideale Einstiegslinse in die Landschafts-Astrofotografie: Samyang Pro 12mm f/2* |
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Es spricht aber nichts dagegen, wenn der Mond die Szene von der Seite oder von hinten beleuchtet.
Sein Licht ist in diesem Fall sogar eine große Hilfe zur Ausleuchtung der Umgebung.
Das Bild, das ich eingangs zu diesem Beitrag vorstellte, entstand bspw. bei annähernd Vollmond.
Setup
Nachdem geklärt wurde, wie man die ideale Position bzw. Himmelsrichtung für die Aufnahme von Startrails findet, geht es weiter mit dem Setup.
Equipment
Im Gegensatz zur Fotografie der Milchstraße stellen Sternenspuren keine allzu hohen Anforderungen an das Equipment: Das
muss nicht besonders lichtstark sein und es kann mit geringeren ISO-Werten fotografiert werden.Kamera
Es sollte eine Kamera verwendet werden, an der Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert manuell eingestellt und im RAW-Format fotografiert werden kann.
Zudem sollte der Fokus über Kamera oder Objektiv ebenfalls manuell vorgenommen werden können, um unscharfe Bilder zu vermeiden.
Auf den Autofokus ist bei Dunkelheit kein Verlass.
Stativ
Wegen der generell langen Verschlusszeiten bei Aufnahmen in der Dunkelheit ist ein
natürlich Pflicht.Achte darauf, dass Stativ und Kamera fest verbunden sind und das Stativ einen soliden Stand hat.
Sackt das Stativ während der Aufnahme bspw. auf sandigem Untergrund ab oder bewegt sich die Kamera in der Stativaufnahme, ist die gesamte Bilderserie unbrauchbar und Du hast eine Menge Zeit vergeudet.
Objektivwärmer
Da Aufnahmen von Startrails mitunter mehrere Stunden dauern können, sollte je nach Witterungsbedingungen ein Objektivwärmer in Erwägung gezogen werden, um eine beschlagene Frontlinse zu vermeiden.
Dabei wird eine beheizte Manschette rund um das Objektiv gelegt, sodass durch die kontinuierliche Wärmezufuhr das Beschlagen des
verhindert wird.Die ideale Einstiegslinse in die Landschafts-Astrofotografie: Walimex Pro 12mm f/2* |
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Objektivwärmer sind für weniger als 20 EUR erhältlich und lassen sich bspw. per USB-Anschluss mit einer Powerbank betreiben.
Fernauslöser / Intervallprogramm
Startrails bestehen aus dutzenden, wenn nicht sogar hunderten Einzelaufnahmen.
Ein Fernauslöser mit Serienbildfunktion oder ein integriertes Intervallaufnahmeprogramm sind daher ebenfalls Grundvoraussetzung für die Fotografie der Sternenspuren.
Für meine Aufnahmen verwende ich hierzu entweder meinen externen Rollei-Funk-Fernauslöser oder das interne Intervallaufnahmeprogramm meiner Sony Alpha 6400.
Kameraeinstellungen
Nachdem nun die Anforderungen ans Equipment geklärt sind, geht es direkt weiter mit den idealen Kameraeinstellungen zur Aufnahme.
Grundsätzlich gilt: Die Aufnahmen müssen lückenlos (d.h. ohne zeitliche Pausen) durchgeführt werden, um später wirklich durchgängige Sternenspuren zu erhalten.
Richtige Belichtung
Durch die optimale Einstellung von Belichtungs- bzw. Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert werden gute zu sehr guten Fotos. – Das gilt natürlich auch für Aufnahmen von Startrails.
Tipp: Wenn Du Dich für das Zusammenspiel von Blende, ISO-Wert und Belichtungszeit interessierst, dann wirf doch einmal einen Blick auf die Seite Zusammenhang von Blende, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungszeit.
Belichtungszeit
Die Belichtungszeit sollte nicht zu kurz und nicht zu lang gewählt werden und sich irgendwo zwischen 20 Sekunden und 3 Minuten je Aufnahme bewegen.
Als Richtwert zur Gesamtbelichtungsdauer für schöne Sternenspuren kannst Du von 90 Minuten ausgehen. Länger darf es gerne sein, kürzer nicht.
Die Wahl der Verschlusszeit hat somit direkte Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Aufnahmen, die Du anfertigen musst:
- Entscheidest Du Dich bspw. für 20 Sekunden, benötigst Du 270 Aufnahmen, um die vorgenannten 90 Minuten abzudecken.
- Entscheidest Du Dich für 3 Minuten, sind nur 30 Aufnahmen notwendig.
Es liegt letztlich an Dir, für welches Setting Du Dich entscheidest.
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Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile:
Ich persönlich verwende bspw. gerne die kürzeren Verschlusszeiten, weil auf dieser Basis Blende und ISO-Empfindlichkeit schneller und einfacher eingestellt werden könnnen, da die Wartzeit, die bis zur Beurteilung der Testaufnahmen vergeht, deutlich geringer ausfällt.
Aufnahmen mit langer Belichtungszeit sind dafür einfacher in der Entwicklung zu handhaben, da deutlich weniger Bilddateien entstehen.
Blende
Die eingangs dargestellte Aufnahme entstand mit Blende f/2.8. Ich habe mich hier ganz einfach an den Einstellungen orientiert, die ich für Aufnahmen der Milchstraße verwende.
Du kannst aber auch kleinere Blenden verwenden.
Hätte ich bspw. mit Blende f/4 fotografiert, hätte ich die Belichtungszeit zur Kompensation der geringeren Lichtmenge von 20sec auf 40sec verdoppeln können und das gleiche Resultat erzielt.
Das Gute ist, dass Sternenspuren – ganz im Gegensatz zur Fotografie der Milchstraße – in diesem Fall absolut erwünscht sind und auf zu lange Verschlusszeiten keine Rücksicht genommen werden musss.
Die Blende spielt daher bei der Fotografie von Startrails keine wesentliche Rolle. Du musst nur darauf achten, die Belichtungszeit der Aufnahmen entsprechend länger zu wählen, sofern Du Dich für kleinere Blendenstufen entscheiden solltest.
ISO-Wert
Der ISO-Wert sollte erst nach Blende und Belichtungszeit eingestellt werden.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Parametern hat eine höhere ISO-Empfindlichkeit ein stärkeres Bildrauschen und somit geringere Bildqualität zur Folge.
Der optimale ISO-Wert wird sich daher – je nach Umgebung, Verschlusszeit und Blende – im Bereich von 800 bis 3200 bewegen.
Histogramm als Hilfsmittel: Expose to the right
Das Histogramm liefert wertvolle Informationen über korrekt belichtete Fotos und ist ein nicht zu unterschätzender Helfer vor Ort.
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Das Histogramm enthält, vereinfacht gesprochen, links die dunklen und rechts die hellen Bildanteile.
Je höher die Kurve an einer Stelle ausschlägt, desto größer ist die Helligkeit für diesen Bereich.
Schlägt die Kurve rechts zu hoch aus, ist das Bild überbelichtet.
Befinden sich nur links auf dem Histogramm Werte, dann ist das Bild unterbelichtet.
Ziel ist es, durch Anpassung von Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert den vollen Bereich des Histogramms auszunutzen, d.h. die Kurve bis nach rechts zu strecken, um die Fotos optimal zu belichten (Expose to the right).
Um zu prüfen, ob Teile des Bilds überbelichtet sind, kannst Du Dir (sofern vorhanden) zusätzlich die Zebramusterfunktion Deiner Kamera zunutze machen und Dir so direkt in der Vorschau anzeigen lassen, welche Stellen in der Aufnahme später potentiell überbelichtet sein werden.
Auslöseverzögerung
Du solltest die Aufnahme unbedingt mit einer Auslöseverzögerung (für den Fall, dass Du ein kamerainternes Intervallprogramm verwendest) starten, um nicht aus Versehen durch Betätigen des Auslösers die Kamera auf dem Stativ zu verwackeln.
Noch besser ist natürlich, die Aufnahmeserie mit einem
zu starten, um jeglichen Kontakt zur Kamera zu vermeiden.Das gilt im übrigen für die gesamte Aufnahmephase: FINGER WEG VON DER KAMERA!
Schon die kleinste Veränderung der Kameraposition kann die ganze Bilderserie unbrauchbar machen.
Fokus
Fokussiere manuell auf ein entferntes Motiv oder gleich direkt auf die Sterne am Himmel.
Bei spiegellosen Sony-Kameras eignet sich zum Beispiel die Bildschirmlupenfunktion ideal, um auch in der Dunkelheit korrekt zu fokussieren.
Prüfe den Fokus mit mehreren Testaufnahmen, um absolut sicher zu sein, dass nicht nur das Bildzentrum, sondern auch die Ränder und Ecken ausreichend scharf dargestellt werden.
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Stimmt der Fokus nicht, ist ebenfalls die gesamte Aufnahmereihe für die Tonne. – Leider spreche ich aus Erfahrung, siehe hier: Startrails / Sternenspuren fotografieren und Murphy’s Law im Dezember.
Bildstabilisator
Während ein Bildstabilisator – egal ob in die Kamera, oder ins Objektiv integriert – für die freihändige Fotografie bestens geeignet ist, um Verwacklungsunschärfe zu reduzieren, bewirkt er auf dem
im schlimmsten Fall das genaue Gegenteil und produziert Unschärfe.Daher gilt: Bildstabilisator bei der Aufnahme von Startrails ausschalten!
Nivellierung
Richte die Kamera unbedingt entweder mit der integrierten oder mit der am Stativ befindlichen Wasserwage horizontal aus.
Eine schräge Aufnahme, die nachträglich noch beschnitten werden müsste, wäre leicht vermeidbar und daher extrem ärgerlich.
RAW
Du solltest Deine Fotos nicht im verlustbehafteten JPG-, sondern im unkomprimierten RAW-Format aufnehmen.
So stehen Dir später bei der Entwicklung sämtliche Bildinformationen zur Verfügung und Du hast eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Belichtung und Kontrastverstärkung.
Sorgfältige Überprüfung der Einstellungen
Nachdem alle Kameraeinstellungen vorgenommen wurden nochmal ein paar gutgemeinte Tipps:
- Prüfe Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert und vor allem den Fokus sorgfältig.
- Prüfe Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert und vor allem den Fokus sorgfältig. 😉
- Prüfe Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert und vor allem den Fokus sorgfältig. 😎
- Berühre keinesfalls die Kamera während der Aufnahmephase, um Verwackler oder gar eine Positionsveränderung zu vermeiden.
Machst Du an dieser Stelle einen Fehler, werden alle Deine Aufnahmen unbrauchbar sein.
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Nimm Dir also die Zeit, die nötig ist. Lieber ein paar Minuten in die Kontrolle investiert, als 90 Minuten vergeudeter Lebenszeit. 😉
Du hast alles kontrolliert und bist zufrieden mit den Aufnahmen?
Herzlichen Glückwunsch! Der schwierigste Teil liegt nun hinter Dir. Du musst nur noch die Aufnahmeserie starten und Dir die Wartezeit vertreiben.
Startrails entwickeln
Nachdem die Bilder im Kasten sind und auf den heimischen Computer übertragen wurden, geht es an die Entwicklung der Aufnahmen.
Wie auch bei den Astrofotos der Milchstraße setze ich hierzu auf Sequator und
:- In darktable finden die vorbereitenden Maßnahmen zum Stacking bzw. zum Erstellen der Startrails statt. Hierzu werden chromatische Aberrationen und Tote Pixel entfernt sowie bei Bedarf Vignettierung und Objektivverzeichnung korrigiert.
- Mit Sequator werden die vorbereiten Fotos dann schließlich gestackt bzw. zu Sternenspuren zusammen gefügt.
- Wiederum mit darktable erfolgt dann im letzten Schritt die eigentliche Entwicklung (u.a. Weißabgleich, Kontrast, Sättigung, Belichtung, Basiskurve).
Doch jetzt der Reihe nach und Schritt für Schritt…
darktable: Vorbereitung fürs Stacking
Um die RAW-Dateien auf das Stacking vorzubereiten, werden in darktable vorab einige wichtige Schritte durchgeführt, die die resultierende Bildqualität beim Stacking verbessern werden:
- Modul „Chromatische Aberration: Korrektur chromatischer Aberrationen, d.h. Abbildungsfehler.
- Modul „Tote Pixel“: Entfernung toter Pixel.
- Modul „Objektivkorrektur“ (nur bei Bedarf): Objektivkorrektur zur Reduzierung von Vignettierung und Verzeichnung.
Du kannst anfangs alle Module in den Standardeinstellungen verwenden. Diese Einstellungen sind absolut ausreichend und leisten hervorragende Dienste.
Keine Angst: Diese Schritte musst Du natürlich nicht für jede einzelne Aufnahme wiederholen. 😉
Es ist ausreichend, wenn Du die Anpassungen an einer einzelnen Aufnahme in der „Dunkelkammer“ vornimmst.
Auf dem Leuchttisch lässt sich dann ganz einfach der Verlaufsstapel dieser angepassten Aufnahme kopieren und auf alle anderen Fotos übertragen.
Das geht sehr schnell von der Hand und spart natürlich jede Menge Zeit.
Nachdem alle Änderungen erfolgreich vorgenommen wurden, müssen die RAW-Aufnahmen als TIFF-Dateien exportiert werden, um mit Sequator fortfahren zu können.
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu findest Du auch auf der Seite darktable: Vorbereitung von Astrofotos der Milchstraße (1/4).
Sequator: Stacking
Weiter geht’s mit der Erstellung der Sternenspuren in Sequator.
Kurze Zusammenfassung: Alles, was Du tun musst, ist, die Einzelaufnahmen in das Programm zu laden und den Bereich des Himmels zu maskieren, sodass Sequator Vorder- und Hintergrund unterscheiden und die Bilder übereinander legen kann:
Jetzt ausführlich…
Compositions: Trails
Starte Seqautor und lade die Aufnahmen als „Star Images“.
Wähle danach im Menü „Compositions“ die Option „Trails“ aus, um Sequator mitzuteilen, dass Du Sternenspuren erzeugen und kein klassisches Stacking durchführen möchtest (siehe die roten Kästchen in der Abbildung oben).
Durch Anhaken der Option „Motion effect“ sehen die Startrails besonders dynamisch aus. Das Gesamtergebnis gefiel mir mit dieser Einstellung hinsichtlich Bildqualität und Farbtreue deutlich besser.
Ob Du Deine Sternenspuren mit oder ohne „Motion effect“ erzeugst, bleibt natürlich Dir überlassen. – Probiere es einfach aus und entscheide Dich für diejenige Variante, die Dir eher zusagt.
Auch zu diesem Schritt gibt es eine ausführliche Anleitung unter Sequator: Stacking von Astrofotos der Milchstraße (2/4).
Falls Du mit Sequator noch nicht allzu sehr vertraut bist, dann kann ein Blick auf die Seite Sequator Crashkurs: Astro-Stacking lernen in 5min. sicherlich auch nicht schaden, um die Basics zu erlernen.
Himmel maskieren (Sky region: Partial)
Nachdem die Bilddateien in Sequator geladen und dem Programm mitgeteilt wurde, dass wir Startrails erzeugen möchten, muss noch der Himmel maskiert werden.
Durch diese Maskierung erkennt Sequator, wo sich genau die Sterne und wo sich der Vordergrund befindet.
Damit sind auch schon die Grundvoraussetzungen geschaffen, um mit dem Erstellen der Sternenspuren loszulegen.
Start
Alles, was Du nun noch machen musst, ist im linken Menü eine Output-Datei festzulegen und den Prozess durch Klick auf die Schaltfläche „Start“ (links unten) anzustoßen.
Als Ausgabedatei solltest Du wieder eine TIFF-Datei erzeugen, da diese analog den RAW-Daten unkomprimierte Bildinformationen enthält und den größtmöglichen Gestaltungsspielraum für die anschließende Bearbeitung bietet.
Sequator-Zwischenergebnis
Nachdem der Prozess gestartet wurde, zeigt Sequator binnen weniger Minuten das Endergebnis an:
Das Resultat kann sich schon ganz gut sehen lassen. 🙂
Positiver Nebeneffekt des Stackings der zahlreichen Aufnahmen ist übrigens, dass Bildrauschen massiv reduziert werden kann.
Theoretisch könntest Du mit der Entwicklung bereits an dieser Stelle aufhören, wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Für meinen Geschmack hat das gestackte Bild jedoch noch etwas zu wenig Kontrast und die Belichtung gefällt mir nicht. – Wegen des Vollmonds sieht die Aufnahme aus, als wäre sie bei Tag entstanden.
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Daher folgt abschließend noch etwas Feinschliff mit darktable…
darktable: Entwicklung
Grundsätzliches Ziel der Entwicklung in darktable ist im Falle der Startrails, neben der Verstärkung von Sättigung und Kontrasten, die Anpassung der Basiskurve um die Sterne etwas stärker in den Mittelpunkt zu rücken. – Schließlich geht es genau darum. 😉
Weil das Bild wegen des Vollmonds noch aussieht, als wäre es bei Tageslicht aufgenommen, wird auch die Belichtung nachjustiert.
Basiskurve
Da mir die Aufnahme wegen des Vollmonds noch deutlich zu hell ist und die Kontraste etwas zu wünschen übrig lassen, verpasse ich der Basiskurve den für Astrofotos typischen, S-förmigen Verlauf:
- Durch Absenkung der ursprünglich linearen Basis“kurve“ im Mittenbereich wird das Bild verdunkelt.
- Durch Anhebung der Kurve im rechten, oberen Bereich werden die hellen (Sterne) etwas verstärkt
Das Ergebnis sieht nach Anpassung im Vergleich zu vorher so aus:
Feintuning
Nachdem die Basiskurve angepasst wurde, folgt noch etwas Feintuning:
- Der Kontrast wird geringfügig erhöht und die Sättigung wird im gleichnamigen Modul angepasst, um die Farben zu verstärken.
- Durch Aktivierung des Moduls „Schatten und Spitzlichter“ werden dunkle Bereiche aufgehellt und helle Bereiche abgedunkelt. So reduziert sich der Dynamikumfang und das Bild wirkt ausgewogener.
- Das Modul „Dunstentfernung“ erhöht den Kontrast nochmals ein kleines bisschen.
- Mit dem Modul „Velvia“ wird auch den mittleren und dunklen Bildanteilen etwas mehr Farbe hinzugefügt.
Durch die Veränderung der Basiskurve und die Betonung der hellen Bildbereiche ist nun jedoch der Horizont wegen dessen Lichtverschmutzung viel zu hell, sodass ich an dieser Stelle nachfolgend nochmals die Belichtung nachjustieren muss.
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Belichtungskorrektur
Da die Belichtungskorrektur nur auf das schmale Band entlang des Horizonts wirken soll, verwende ich hierzu zwei Verlaufsformen.
Wichtig ist, dass diese Formen zueinander zeigen und die Maske danach invertiert wird (siehe rotes Kästchen in der obigen Abbildung).
Danach kann ganz einfach die Belichtung soweit abgesenkt werden, bis sich der Bildteil harmonisch ins Gesamtbild einfügt.
Geschafft! Das war der letzte Entwicklungsschritt. 😀
Fazit
Ich hoffe, ich konnte Dir auf dieser Seite etwas Wissen zur Fotografie und Entwicklung von Sternenspuren bzw. Startrails vermitteln.
Elementar für das Gelingen solcher Fotos ist eine sorgfältige Vorbereitung und Durchführung der Aufnahmen.
Nichts ist schlimmer, als erst nach langer Wartezeit zuhause am PC festzustellen, dass die Aufnahmen nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen.
Wenn aber erst einmal alle Aufnahmen technisch in Ordnung sind, steht der Entwicklung mit darktable und Sequator nichts mehr im Weg.
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