Zweites Bild meiner Brombachsee-Reihe 2023.
Nachdem ich mein erstes Foto des Sternenhimmels bzw. der Milchstraße bei Haundorf schon vorgestellt habe, folgt nun das zweite.
Wie im letzten Jahr spielt hier der Brombachsee die Hauptrolle. Während ich jedoch im Vorjahr den westlichen Teil für mein Shooting auserkoren hatte (Igelsbachsee), sollte es dieses Jahr zur Abwechslung der östliche See sein.
Bei Tageslicht hatte ich den Standort bereits erkundet, jedoch nach meiner Planung mit PhotoPills keine allzu großen Hoffnungen auf ein schönes Bild. Ich war mir nicht sicher, ob die Milchstraße ggf. ungünstig am Bildrand liegen und die Bildkomposition erschweren würde. Glücklicherweise wurde ich in der Nacht schließlich eines Besseren belehrt.
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Die Stimmung vor Ort war wirklich sagenhaft: Es war mit 14°C angenehm kühl. Zudem war es stockdunkel und weder Verkehrslärm noch Passanten waren weit und breit zu hören bzw. zu sehen (von zwei Joggern zu Beginn einmal abgesehen). Wahnsinn. Die Atmosphäre war absolut mystisch und ich habe selten ein Astro-Shooting so genossen, wie an diesem Abend.
Perfekt war auch die Tatsache, dass sich direkt hinter meiner Kamera eine Bank befand, auf der ich mich niederlassen und den Blick über den See und den Sternenhimmel auf mich wirken lassen konnte. Was will man mehr?
Starlink zu Gast
Nachdem ich meine Alpha 7 III samt
auf mein Stativ montiert, die erste Aufnahmeserie (Blende f/2.2, ISO 1600 und 13sec Belichtungszeit) des Abends gestartet und mich auf der Bank niedergelassen hatte, sah ich außerdem aus dem Augenwinkel, wie sich eine Reihe von Starlink-Satelliten am Himmel zeigte.Da meine Kamera mit „Milchstraße“ beschäftigt war, zückte ich mein Handy (Pixel 6) und machte einen Schnappschuss von diesem nicht alltäglichen Schauspiel:
Das war meine mittlerweile dritte Sichtung dieses Phänomens und ich wusste bereits, um was es sich handelt.
Als ich die Lichterkette zum ersten Mal im März 2022 gegen 5 Uhr nachts zu Gesicht bekam, war ich ebenfalls gerade mit der Astrofotografie beschäftigt und das alles wirkte ziemlich gruselig. 😎
Entsprechend viel Aufmerksamkeit erzeugte dieses – in meinen Augen wegen der Lichtverschmutzung recht zweifelhafte – Spektakel auch dieses Mal in den Onlinemedien (siehe u.a. br.de oder tagesschau.de).
Nachdem Starlink wieder so schnell verschwunden war, wie es erschien, hatte meine
auch schon alle 49 Aufnahmen der Milchstraße auf die SD-Karte geschrieben und ich konnte mich wieder der eigentlichen Fotografie des Sternenhimmels widmen.Das Ergebnis: Brombachsee unter der Milchstraße
Die Aufnahmeserie sah bereits auf dem Kameradisplay sehr gut aus.
Nach der üblichen Entwicklung mit Lightroom LrC, Sequator und Photoshop war ich mit dem Ergebnis dann wirklich extrem zufrieden.
Entstanden ist ein Bild, das ich zu meinen diesjährigen Favoriten zählen kann:
Da sich vor Ort die Sterne wunderschön im See spiegelten, dieser Effekt jedoch im Zuge des Stackings mit Sequator verloren ging, entwickelte ich noch eine zweite Variante dieses Bilds, in der sowohl das galaktische Zentrum als auch einige Sterne im See zu sehen sind:
Hierzu habe ich natürlich etwas geschummelt, indem ich das ursprüngliche Bild entlang des Horizonts spiegelte und dann Milchstraße und Sterne mit verringerter Deckkraft mithilfe einer Ebenenmaske auf dem See abbildete.
Ehrlich gesagt bin ich hin- und hergerissen, welche Variante mir besser gefällt. Die zweite Version inklusive Spiegelung wirkt etwas interessanter, während die erste die „natürlichere“ ist. – Sofern man bei Astrofotos überhaupt von Natürlichkeit sprechen bzw. schreiben kann. 😎
Welche Variante gefällt euch besser? Hinterlasst gerne einen Kommentar!
Fazit
WOW! Dem Thema Astrofotografie bin ich ja nun seit dem Sommer 2020 verfallen. Aber so gut wie an diesem Abend am Brombachsee passten die Bedingungen insgesamt noch nie zusammen: Das Wetter war perfekt, es war totenstill, keine Menschenseele war zu sehen oder zu hören und vor mir breitete sich der spektakuläre Blick auf den Brombachsee unter einem atemberaubenden Sternenhimmel aus.
Besser geht’s fast nicht.
Leider ist die diesjährige Saison für die
der Milchstraße schon wieder beinahe zu Ende. Nur noch im Oktober wird sich mit etwas Glück ein Blick auf das galaktische Zentrum erhaschen lassen. Allerdings steht es dann nur noch etwa 5° über dem Horizont und wird in den meisten Regionen von der Lichtverschmutzung verschluckt.In eigener Sache: FOCUStoINFINITY.de unterstützen!
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Weiterführende Themen:
- Astrofotografie: Einstieg & Basiswissen
- Astrofotografie FAQ: Häufige Fragen einfach erklärt. Voraussetzungen, Kameraeinstellungen, Bildentwicklung.
- Astrofotografie-Kalender: Mond, Sternschnuppen, Milchstraße und Deep Sky-Objekte auf einen Blick
- Der ultimative Astrofoto-Guide: Brillante Astrofotos der Milchstraße Schritt für Schritt mit Adobe Lightroom LrC, Photoshop, Sequator und StarXTerminator entwickeln.
- Tutorial: Entwicklung von Astrofotos
Hallo Hendrik
bei so viel Glück fällt mir „Lotoschein ausfüllen“ ein aber als Fotograf sind solche Bedingungen eindeutig mehr wert als ein 6er im Lotto !
Bei den üblichen Anstrengungen um die Astrofotografie freu ich mich riesig! Hast es dir echt verdient!
Übrigens: Das gespiegelte Foto ist schon was besonderes, wenn´s schon so ideale Bedingungen sind also ist es der Favorit.
Fred freut sich mit 🙂
Hallo Fred,
vielen Dank für die positive Rückmeldung. Freut mich umso mehr, dass das Bild nicht nur mir gefällt. 🙂
Ich finde mittlerweile die gespiegelte Variante auch schöner bzw. interessanter, auch wenn sie eben teilweise „Fake“ ist. Aber das liegt wie immer im Auge des Betrachters.
Eine weitere gespiegelte Variante habe ich noch im Köcher, brauche aber noch etwas Zeit bis zur Vorstellung…
Viele Grüße
Hendrik