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darktable Crashkurs: Astrofoto mit darktable entwickeln in 5min

Erstellt am 16.08.2021 von Hendrik


Du bist neu im Thema Astrofotografie? Hast Du vielleicht schon Fotos gemacht und weißt nun nicht, wie Du diese entwickeln sollst? Hier gibts den Crashkurs mit den wichtigsten darktable-Einstellungen, die möglichst schnell zum Ziel führen.


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Astrofoto mit darktable entwickelt in 5min: Vorher / nachher

Der Weg zur Entwicklung guter Astrofotos mit darktable war für mich steinig. Mühsam entwickelte ich in den vergangenen Monaten einen detaillierten Workflow, den ich auch auf meinem Blog im Beitrag Astrofotografie und Milchstraße von A – Z: Tutorial zur Fotografie und Entwicklung mit darktable, GIMP und Sequator dokumentierte.

Wenn Du jedoch weniger Wert auf Details legst und einfach mal ausprobieren möchtest, was mit darktable und Deinen Astrofotos ohne große Kenntnisse möglich ist, dann bist Du hier genau richtig.

Kurz und knapp: Die perfekte Aufnahme als Voraussetzung

Am Anfang steht natürlich die eigentliche Astro-Aufnahme. Sofern Du über eine geeignete KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] mit einem mindestens 1-Zoll großen Bildsensor und ein Objektiv mit Maximalblende von mindestens f/2.8 verfügst, bist Du schon ganz gut im Rennen.


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Unentwickelte Rohaufnahme aus meiner Sony Alpha 6400

Für die FotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] der Milchstraße empfehle ich den Beitrag Milchstraße fotografieren: Optimale Kameraeinstellungen oder die Seite Astrofotografie & Milchstraße: Kamera-Setup.

Wichtig: Taugt diese eine Aufnahme nichts, wird auch in der nachfolgenden Entwicklungsphase nichts mehr zu retten sein.

Daher solltest Du hier unbedingt Sorgfalt walten lassen. Nochmals die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Unbedingt ein Stativ verwenden.
  • Die Brennweite des Objektivs sollte idealerweise 24mm oder weniger betragen.
  • Blende mindestens f/2.8. Hat das ObjektivBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] eine größere Maximalblende, so sollte bis auf f/2.8 leicht abgeblendet werden, um Coma (Objektivverzerrungen am Rand) zu vermindern.
  • Belichtungszeit in Abhängigkeit der verwendeten Brennweite nach der 500er Regel wählen.
  • ISO-Wert in Abhängigkeit von Blende und Belichtungszeit zwischen 1600 und 3200 wählen.
  • Mittels Expose to the right das Histogramm versuchen über die gesamte Breite zu strecken. Je weiter im Histogramm auf der rechten Seite Bildinformationen vorhanden sind, desto besser.
  • Mit Auslöseverzögerung fotografieren, um Verwacklung zu vermeiden.
  • Manuelle Fokussierung auf einen hellen Stern am Himmel. Je kleiner der Stern auf dem Display, desto schärfer.
  • Fotografiere in RAW. Nur so stehen für die spätere Entwicklung genügend unkomprimierte Bildinformationen zur Verfügung.
  • Stelle den Weißabgleich entweder auf „Tageslicht“ oder die Farbtemperatur auf 3900K (kann auch in der Nachbearbeitung noch korrigiert werden)

Ebenfalls wichtig: Die Konturen der Milchstraße sollten auf dem FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] bzw. auf dem Display der Kamera zumindest erkennbar sein. Ansonsten kann man sich die spätere Entwicklung am PC sparen.


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Das waren die idealen Kameraeinstellungen in aller Kürze… der Beitrag dreht sich ja schließlich auch nicht ums Fotografieren, sondern ums Entwickeln. 😉

Entwicklung in darktable

Jetzt kommt der eigentliche Kern des Artikels: Die minimalistische Entwicklung der obigen Aufnahme mit rudimentären Modulen in darktableBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link].

Das Entwicklungsprinzip entspricht in diesem Fall eher der Variante „quick and dirty“. Auf Bildrauschen wird bspw. keine Rücksicht genommen. Der Fokus liegt klar auf dem „Sichtbarmachen“ der Milchstraße.

Chromatische Aberrationen

Zunächst wird das Modul „Chromatische Aberration“ aktiviert, um die optischen Abbildungsfehler des Objektivs zu korrigieren.

Je nach Objektiv fallen diese Fehler stärker oder schwächer aus.

Farbsaumentfernung

Neben der Entfernung chromatischer Aberrationen leistet auch das Modul „Farbsaumentfernung“ hervorragende Dienste.

Den „Kantenerkennungsradius“ kannst Du getrost auf 10 einstellen, um hervorragende Ergebnisse zu erhalten.

Tote Pixel

Bei Langzeitaufnahmen produzieren moderne KamerasBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] u.U. tote Pixel (Hot-, Coldpixel) durch die Erwärmung des Bildsensors. Um diese aus der RAW-Aufnahme zu entfernen, wird das Modul „Tote Pixel“ aktiviert.

Belichtung

Erhöhe die Belichtung Deiner Aufnahme bei Bedarf kräftig. Rauschen spielt in diesem Crashkurs nur eine untergeordnete Rolle.

Die Beispielaufnahme von haben habe ich um satte zwei Belichtungsstufen aufgehellt.

Behalte dennoch das Histogramm im Auge, um Überbelichtung zu vermeiden:

Weißabgleich

Im Modul „Weißabgleich“ stellst Du die Farbtemperatur Deiner Aufnahme ein. Orientiere Dich am Himmel und wähle den Farbton so, dass der Himmel minimal ins Bläuliche tendiert.

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Kontrast & Sättigung

Im Modul „Kontrast und Sättigung“ wähle ich in der Regel eine Kontrasterhöhung zwischen 15 und 20%. Bei der Sättigung bin ich großzügig und schraube diese um 50 bis 60% in die Höhe.

Lokaler Kontrast

Das Modul „Lokaler Kontrast“ verstärkt die Konturen der Milchstraße ebenfalls.

Den Schieber für den Detailgrad stelle ich gewöhnlich auf einen Wert zwischen 160 und 170%.

Lichter reduziere ich auf 0%, um Lichtverschmutzung etwas einzudämmen.

Schatten und Spitzlichter

Das Modul kannst Du in den Standardeinstellungen aktivieren. Du wirst bemerken, dass die Milchstraße und der Vordergrund dadurch an Details und Konturen gewinnen.

Dunstentfernung

Neben dem vorangehenden Modul wird der Kontrast der Milchstraße auch mit dem Modul „Dunstentfernung“ verstärkt. Allerdings erhöht sich damit möglicherweise auch die sichtbare Vignettierung etwas.

Ergebnis. Vor- und Nachteile.

Schon geschafft. Das auf die Schnelle entwickelte Astrofoto sieht nun so aus:

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Astrofoto mit darktable in 5min entwickelt

Das Ergebnis kann sich im Vergleich zur Ausgangssituation durchaus sehen lassen. Die Milchstraße tritt nun deutlicher hervor. Das Bild enthält mehr Details und kräftigere Farben.

Vorteile / Nachteile

Dieser Crashkurs soll vor allem darktable- bzw. Astrofotografie-Einsteigern die Scheu vor der teilweise doch recht komplexen EntwicklungBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] von Astrofotos nehmen.

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Größter Vorteil ist natürlich, dass mit relativ geringem Zeitaufwand bereits beachtliche Erfolge sichtbar werden.

Den größten Nachteil dieses Vorgehens möchte ich jedoch nicht verschweigen: Das Bildrauschen ist durch die diversen Kontrastanhebungen und nicht zuletzt durch die Erhöhung der Belichtung um zwei Blendenstufen omnipräsent. – Schon in der verkleinerten Ansicht.

Die Milchstraße tritt auch noch nicht so klar hervor, wie dies bspw. durch Verwendung des darktable-Moduls „Kontrast Equalizer“ möglich wäre. Wegen der Komplexität dieses Moduls bin ich jedoch im Rahmen dieses Crashkurses nicht darauf eingegangen.

Insgesamt fehlt es noch an Kontrast und Details.

Zum Vergleich hier das nach meinem Tutorial Astrofotografie und Milchstraße von A – Z: Tutorial zur Fotografie und Entwicklung mit darktable, GIMP und Sequator entwickelte Foto:

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Umfangreich entwickelte Aufnahme im Vergleich

Spätestens bei der Vergrößerung machen sich die Unterschiede bemerkbar.

Das ist aber auch ok. – Schließlich soll hier ein einfacher Weg beschritten werden, um mit minimalem Aufwand den maximalen Erfolg bei der EntwicklungBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] zu erzielen.

Solltest Du an besserer Qualität interessiert sein, empfehle ich nochmals das Tutorial Astrofotografie und Milchstraße von A – Z: Tutorial zur Fotografie und Entwicklung mit darktable, GIMP und Sequator.

Dort wird unter anderem auch Stacking als Methode verwendet, die ich für die Erzielung einer guten Bildqualität für unerlässlich halte.

Außerdem greife ich auch auf GIMP zurück, um die Bilddynamik durch eine getrennte Entwicklung von Vorder- und Hintergrund zu erhöhen.

Fazit

Schwer ist es nicht, ein Astrofoto in kurzer Zeit zu entwickeln. – Wenn man weiß, welche Hebel man dafür bewegen muss. 😉

Entscheidend ist das zugrunde liegende Datenmaterial, also die Aufnahme selbst.

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Stimmen Fokus, Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert und ist am Ende die Milchstraße schemenhaft auf der unentwickelten Originalaufnahme zu erkennen, steht einem gelungenen Astrofoto nichts mehr im Weg.

Sobald die eigenen Ansprüche jedoch steigen, kommt man um aufwendigere Techniken zur Entwicklung nicht mehr herum.

Der Crashkurs dieser Seite bildet daher nur einen Bruchteil der Möglichkeiten zur Bildentwicklung ab.


Welche Erfahrungen hast Du mit der Entwicklung von Astrofotos gesammelt? Lass‘ es mich gerne in einem Kommentar wissen.


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