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Gute Idee? Astrofotografie mit dem Handy

Zuletzt aktualisiert am 30.06.2021 von Hendrik


In diesem Beitrag versuche ich auf Basis meiner Erfahrungen mit meinem Google Pixel 4 zu beleuchten, welche Vor- und Nachteile die von Google hochgelobte Astrofotografie-Funktion hat.

Testfoto des Sternenhimmels mit dem Google Pixel 4
Testfoto des Sternenhimmels mit dem Google Pixel 4

Tatsächlich war das Beitragsbild eines meiner ersten Astrofotos, die ich im Jahr 2020 aufgenommen habe.

Wie ich bereits hier oder im Beitrag Astrofotografie: Ein kontinuierlicher Lernprozess schrieb, ist das FotoBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] zwar nicht besonders gut, aber es war immerhin der Auslöser für meine anhaltende Faszination für Astrofotografie und schließlich die Gründung dieses Blogs.

Doch was taugt die Astrofunktion wirklich und wie wird sie verwendet?

Astrofotos aufnehmen

Um überhaupt Astroaufnahmen mit dem Pixel machen zu können, benötigst Du ein StativBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link]. Erst wenn das Gerät „bemerkt“, dass es keinen Bewegungen oder Erschütterungen mehr ausgesetzt ist, kann der Astrofotografie-Modus aktiviert werden.


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Das Ganze funktioniert natürlich über die Kamera-App und Aktivierung der Nachtaufnahme-Funktion.

Sobald das Gerät fixiert wurde, erscheint eine entsprechende Schaltfläche zum Start der Astroaufnahme.

Danach läuft eine Art Countdown von 4 Minuten rückwärts ab und man kann währenddessen auf dem Display den qualitativen Fortschritt des Astrofotos quasi live begutachten. Das sieht zu diesem Zeitpunkt auf dem kleinen Handy-Display eigentlich auch ganz nett und brauchbar aus.

Nach 4 Minuten ist der Nachthimmel abgelichtet und das Gerät benötigt noch ein paar Sekunden zur Finalisierung der Aufnahme.

Moment mal… 4 Minuten? Richtig gelesen. Wenn Du meine anderen Beiträge zum Thema Belichtungszeit gelesen hast, dürften Dir spätestens jetzt die Fragezeichen im Gesicht stehen:

Die 500er Regel besagt, dass die maximale Belichtungszeit grob über den Daumen gepeilt 500/(Crop-Faktor x Brennweite) beträgt.

Die Pixel-Geräte verfügen über einen Crop-Faktor von 5,5. Die Weitwinkel-Brennweite beträgt 4,4mm. Nach der o.g. Regel resultiert hieraus eine maximale Belichtungszeit von 20sec bzw. eine eine Brennweite von 24mmBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] (Kleinbild-Äquivalent).

Es ist kein Geheimnis, dass Google in diesen 4 Minuten mehrere Aufnahmen macht und diese übereinanderlegt, also mit Stacking arbeitet, um Sternenspuren am Himmel zu vermeiden.

Eigentlich eine clevere Lösung, jedoch ohne jegliche manuelle Eingriffsmöglichkeiten. Belichtung anpassen durch Erhöhung der Aufnahmedauer, Veränderung der Blende oder der ISO-Emmpfindlichkeit? Fehlanzeige! 🙁

Astrofotos entwickeln

Hier gehen die Probleme weiter: Das entstandene Foto ist ein JPG. D.h. die Bildinformationen sind (stark) komprimiert.

Angesichts des kleinen Bildsensors enthalten die Aufnahmen zudem beträchtliches Bildrauschen, wenn man diese abseits des Handy-Displays betrachtet. Auf dem Display des Smartphones wirken die Fotos jedoch im ersten Augenblick recht imposant, das ist unbestritten.

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Das Bildrauschen fällt bereits bei Fotos auf, die bei noch recht brauchbarem LichtBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] aufgenommen wurden, wie bspw. dieser Sonnenuntergang.

Zwar kann man mit dem Pixel 4 auch RAW-Aufnahmen machen, aber im Falle der Astrofotos erhält man als Ergebnis nur JPG-Dateien, da – wie oben geschildert – im Laufe des Aufnahmevorgangs nicht nur ein, sondern mehrere Fotos gestackt werden.

Neben das durch den kleinen Sensor verursachte Bildrauschen gesellt sich also noch die aufgrund der Kompression von JPG-Files im Vgl. zu RAW-Aufnahmen minderwertige Bildqualität.

Entwicklung mit darktable, Sequator und GIMP wie ich sie gewöhnlich bei meinen „normalen“ Astrofotos praktiziere, ist hier leider Fehlanzeige.

Vielleicht habe ich mich auch nur zu doof angestellt, denn bei meiner Recherche im Internet bin ich bspw. auf die Seite GoogleWatchBlog mit Beispielaufnahmen gestoßen.

Soweit ich das aber erkennen kann, wurden diese Beispiele aber von Google selbst unter Idealbedingungen aufgenommen und es ist davon auszugehen, dass allein die vorbereitenden Maßnahmen ebenso komplex waren, wie die mit einer normalen KameraBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link]. Im Endresultat jedoch mit der Einschränkung, dass man keine / kaum Nachbearbeitungsmöglichkeiten hat und mit dem Ergebnis leben muss, das einem das Handy ausspuckt.

Fazit

Für mich fällt das Fazit eindeutig aus: Der sehr kleine Bildsensor, das starke Bildrauschen und JPG-Qualität als Ergebnis reichen nicht aus, um bei der AstrofotografieBei Amazon shoppen? Hier entlang...[Was ist das?Affiliate-Link] wirklich zufriedenstellende Ergebnisse mit dem Pixel 4 oder vergleichbaren Smartphones zu erzielen.

Gerade bei der Nachbearbeitung fängt normalerweise der „Spaß“ erst an. Das funktioniert aber nur, wenn man über die RAW-Dateien verfügt, die sämtliche Informationen des (großen) Bildsensors enthalten. So hat man beim Entwicklungsprozess noch ein paar Reserven und kann feinste Details aus den Fotos herauskitzeln, die einem leider allein schon wegen den resultierenden JPG-Fotos verwährt bleiben.

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Ich kann mir vorstellen, dass man dennoch den Sternenhimmel ganz gut fotografieren und auch stimmungsvolle Aufnahmen produzieren kann.

Wie oben geschrieben halte ich die Kamera des Pixel 4 oder vergleichbarer Smartphones für durchaus fähig, jedoch nur bei relativ normalen Lichtverhältnissen.

Hast Du bereits Astroaufnahmen mit einem Smartphone gemacht und wie sind Deine Erfahrungen? Vielleicht habe ich mich ja auch einfach nur zu doof angestellt. 😉


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