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Milchstraße mit Sony RX100IV fotografieren

Zuletzt aktualisiert am 27.06.2021 von Hendrik
Another day, another Milky Way: Sony RX100IV, 24mm, 55 x 13sec, ISO 3200
Another day, another Milky Way: Sony RX100IV, 24mm, 55 x 13sec, ISO 3200

Zur Überbrückung bis zum Start der nächsten Milky Way Season stelle ich hier ein Foto vor, das ich im vergangenen Spätsommer mit meiner Sony RX100IV aufgenommen und dann mit Sequator, darktable und GIMP entwickelt habe.

Zur Planung orientierte ich mich an den Grundsätzen, die ich auf der Seite Standortsuche und Planung von Milchstraßenfotos in lichtverschmutzten Regionen beschrieben habe: Ich hatte mir vorab in Google Maps die Location ausgesucht, war zuvor auch tagsüber vor Ort, sah mich um und suchte nach einer Position, an der ich mein Stativ bzw. meine Kamera aufbauen konnte.
Am Abend bin ich schließlich mit dem Rad losgezogen. Es wurde schnell kälter und ich musste mich mit dem Fotografieren beeilen, da ich ziemlich zu frieren begann und auch keine wärmeren Klamotten im Gepäck hatte. Zudem war mein Stativ neu und ich kämpfte mit der Bedienung im Dunkeln. – Insgesamt nicht die besten Voraussetzungen, das Ergebnis gefällt mir trotzdem. 🙂

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Übrigens war das eines meiner ersten Astrofotos, das ich mit Sequator aus 55 Einzelaufnahmen gestackt habe.

In der weiteren Bearbeitung via darktable arbeitete ich überwiegend mit Verlaufsformen, bspw. um die Belichtung des Vordergrunds separat vom Hintergrund anzupassen. Der absolut gerade verlaufende Horizont bzw. die sichtbare Baumgrenze haben die Bearbeitung erheblich erleichtert. Neben der Belichtung verwendete ich in darktable das Modul „lokaler Kontrast“, um den Kontrast im gesamten Bild leicht anzuheben. Die Milchstraße habe ich wiederum mit Verlaufsformen eingegrenzt und mittels des Moduls „Kontrast Equalizer“ ihren Kontrast weiter erhöht, sowie – ebenfalls mit dem Kontrast Equalizer – die Chrominanz angehoben, um die Farben der Milchstraße hervorzuheben. Neben den genannten Anpassungen verwendete ich zusätzlich noch das Modul Velvia zur Verstärkung der Farben. Abschließend wurde das Foto nachgeschärft und schließlich zur Weiterbearbeitung aus darktable ex- und nach GIMP importiert.

In GIMP wiederum nahm ich den Feinschliff vor: Der Vordergrund wurde freigestellt und separat zum Hintergrund bearbeitet, um den Vordergrund weitestgehend neutral und vom Hintergrund entkoppelt zu erhalten und entwickeln zu können. Mit dem Wertemodul habe ich zudem durch Verschiebung des Grauwerts den Kontrast im Himmel weiter erhöht und mit einem Farbverlaufsfilter schließlich die Lichtverschmutzung über der Baumgrenze erfolgreich reduzieren können.

Hier im Vergleich das Foto ohne Farbverlaufsfilter inklusive Lichtverschmutzung. Oberhalb der Baumgrenze ist der Himmel wesentlich heller, als das nach Anwendung des Farbverlaufsfilters der Fall ist:

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Gleiches Foto wie oben, nur ohne Farbverlaufsfilter

Eines der 55 unbearbeiteten Fotos sah übrigens so aus – ein ziemlicher Unterschied zum finalen Bild und recht unspektakulär:

Unbearbeitetes Originalfoto der Milchstraße (1 von 55)
Unbearbeitetes Originalfoto der Milchstraße (1 von 55)

Genau das reizt mich unter anderem an der Astrofotografie: Aus anfangs unauffälligen und fast schon langweiligen Fotos die Details herauszuarbeiten und schließlich zu einem tollen Endresultat zu kommen, wie das meines Erachtens bei diesem Beitragsbild der Fall ist.

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Noch ein Hinweis zum Schluss: Das Wort „Kontrast“ fiel in diesem Beitrag zugegebenermaßen recht oft. Allerdings ist die Anhebung des Kontrasts aus meiner derzeitigen Sicht das (einzige) wirksame Mittel, um die Milchstraße in lichtverschmutzten Regionen adäquat zu entwickeln.


Weiterführendes Thema zum Schlagwort "Milchstraße":

Klingt alles ziemlich kompliziert? So schwierig ist es nicht. Alle meine Arbeitsschritte habe ich im Tutorial Milchstrasse fotografieren und entwickeln mit darktable, GIMP und Sequator ausführlich und Schritt für Schritt beschrieben.

Wie reduzierst Du Lichtverschmutzung in Deinen Fotos und wie entwickelst Du Deine Astrofotos? Lass es mich gerne wissen!


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